Bürgermonitor in Düsseldorf Wilde Müllkippe ärgert Anwohner

Gerresheim · An der Josef-Neuberger-Straße stapelte sich Unrat am Straßenrand. Die Stadt sucht jetzt den Verursacher. 

 An der Josef-Neuberger-Straße entdeckten Anwohner den illegalen Müllberg mit Türen, Waschbecken und Altholz mit Nägeln.

An der Josef-Neuberger-Straße entdeckten Anwohner den illegalen Müllberg mit Türen, Waschbecken und Altholz mit Nägeln.

Foto: privat

Eine der Türen ragte gut einen Meter in die Fahrbahn hinein – und das im Scheitelpunkt der Kurve der Josef-Neuberger-Straße. Unübersehbar war das eine Verkehrsgefährdung. Hinter der ersten Türe hatten Unbekannte weiteren Unrat abgelegt. So kam eine unansehnliche Masse aus PVC-Fußbodenresten, Styroporstücken, Plastikeimern und -containern, Altholz mit Nägeln, Waschbecken, Schubläden, Sonnenschirmen, Glas und Müllbeuteln zusammen. In der vergangenen Woche war aber keine Sperrmüllentsorgung an der Josef-Neuberger-Straße vorgesehen. Da war klar, es musste sich um eine „wilde“ Müllkippe handeln. So einiges, was in der Ansammlung zu finden war, hätte die Sperrmüllentsorgung sowieso nicht mitgenommen, weil etwa Bauelemente wie Waschbecken und Türen nicht zum Sperrmüll gehören, sondern gesondert entsorgt werden müssen.

Anwohner hatten wegen der Unfallgefahr öfter umherfliegenden Abfall von der Straße geholt und wieder auf den Haufen gelegt. „Ich habe auch das Ordnungsamt, das Dreck-Weg-Mobil und die Polizei angerufen und frühzeitig auf den Zustand in unserer Straße aufmerksam gemacht, aber lange Zeit ist gar nichts passiert“, erläutert ein Anwohner, der seinen Namen nichtnennen möchte. Er hat eine Vermutung, wer unberechtigterweise die Müllansammlung angehäuft habe, könne es aber nicht beweisen. Und bevor er Verdächtigungen äußere, sei er lieber vorsichtig. Es seien schon mal Eier gegen Häuserwand und Fenster geworfen worden.

Am Morgen des 26. Oktober war der Sperrmüll plötzlich da. Es dauerte bis Freitag, bis er abgeholt wurde. „Was uns aufregt, ist, dass die zuständigen Behörden so lange nicht reagiert haben, obwohl sie über den Sachverhalt informiert waren“, ärgert sich der Anwohner.

Die Stadt aber bestreitet, dass Anwohner angerufen hätten. „Zuständig ist das Amt für Umwelt- und Verbraucherschutz. Diesem liegen keine entsprechenden Meldungen vor, auch nicht in den entsprechenden Kategorien über die App „Düsseldorf bleibt sauber“. Das Ordnungsamt leitet entsprechende Mitteilungen grundsätzlich an das Amt für Umwelt- und Verbraucherschutz weiter. Auch von dort aus sind bislang keine Hinweise beim Amt für Umwelt- und Verbraucherschutz eingegangen“, erklärt ein Stadtsprecher.

Dennoch wusste die Stadt Bescheid. „Ein Mitarbeiter des Ermittlungsteams Mülldetektive des Amtes für Umwelt- und Verbraucherschutz hat bereits am Montag, 26. Oktober, die wilde Abfallablagerung festgestellt und entsprechend dokumentiert. Die Awista hat noch am gleichen Tag einen Auftrag zur Entsorgung der Abfallablagerung erhalten“, heißt es von Seiten der Verwaltung.

Jetzt würden Ermittlungen der Mülldetektive erfolgen, um den Verursacher der illegalen Abfallentsorgung festzustellen. Die Verursacher müssen mit einem hohen dreistelligen Bußgeld rechnen. Da die Abfälle durch die Awista abgefahren werden müssen, werden die entsprechenden Entsorgungskosten ebenfalls zurückgefordert.

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