Der überraschende Gruß aus der Küche macht direkt Lust auf den Abend: der Hummer Thermidor auf Safrannudeln mit einer zitronigen Note zergeht auf der Zunge und bietet einen willkommenen Auftakt in den wilden Abend.

Ein Stück Kaninchen, ummantelt von Mangold, umrahmt von einer Farce aus Schmand und einer dezenten Baumkuchenkruste ist der erste echte kulinarische Höhepunkt. Der Wildkräutersalat an einer süßen Cumberlandvinaigrette und das Preiselbeer-Birnenchutney passen perfekt zu diesem Gang.

Vom Waldboden gehts direkt in die Luft - Wildentenessenz im großen Schnapsglas neben einem Blätterteig-Säckchen, gefüllt mit Ragout von der Ente. Das Ragout ist butterweich und auch hier findet sich ein Hauch Zitronengras, der den Wild-Geschmack abrundet.

Zur Erfrischung zwischendurch kann jetzt ein Sorbet gewählt werden. Der Champagner sprudelt an der kandierten Wildhibiskusblüte vorbei in eine zarte Masse aus Weißwein und Zucker. Ein wahrer Genuss.

Wilder könnte der Hauptgang nicht sein: Rosa gebratener Rehrücken mit Trüffeln, Miniatur-Wintergemüse (Zucchini, Paprika, Möhren) und Wald - und Wiesenpilzravioli auf Morchelrahm. Das Reh zergeht auf der Zunge, der Wildgeschmack, kombiniert mit den verschiedenen Pilzsorten ist ein wirkliches Geschmackshighlight.

Zum Abschluss gibt es eine echte Kalorienbombe mit Geschmacks-Explosionsgefahr. Französische Valrhona-Schokolade ist in einem kleinen Kuchen, einer Mousse mit Buttercreme und hausgemachter Praline verarbeitet. Für eine kulinarische Überraschung sorgt ein in Schokolade verpacktes Minzblatt.

Das Menü kostet 56 Euro, für fünf Euro mehr gibt es das sehr empfehlenswerte Champagnersorbet als Erfrischung mittendrin. Insgesamt lohnt sich dieser exklusive Ausflug in die Wildküche und ein anschließender Spaziergang rund um das Gut Mydlinghoven bietet sich mit gut gefülltem Magen an.