Viele Ausnahmeregeln Wie sich die Stadt auf die Umweltzone vorbereitet

Düsseldorf · Rund 420.000 ausgegebene Plaketten und nur sechs Bußgeldverfahren: Das war die Bilanz im Juli nach sechs Monaten Umweltzone in Köln. Ob sich denn die Luftqualität in der Stadt verbessert habe, konnte oder mochte in der Domstadt niemand sagen. Ergebnisse gab's damals noch nicht, und auch jetzt, nach einem Dreivierteljahr, ist Zurückhaltung angesagt.

Kölns Umweltdezernentin Marlis Bredehorst verfolgt mit dem Fahrverbot für alte Autos ohne Schadstofffilter auch eine anderes Ziel: "Es war klar, dass so etwas Zeit braucht. Uns ging es mit der frühen Einrichtung der Umweltzone in erster Linie darum, die Menschen rechtzeitig für das Thema zu sensibilisieren."

Mag sein, dass derart dürftige Zwischenberichte wie aus Köln die Bereitschaft der Düsseldorfer, eine Umweltzone einzurichten, nicht unbedingt erhöht haben. Erst nachdem Regierungspräsident Jürgen Büssow drohte, das Fahrverbot komme auch dann, wenn Düsseldorf nicht mitspiele, lenkte OB Dirk Elbers ein. Ab 15. Februar, anderthalb Monate später als ursprünglich geplant, kommt in der Landeshauptstadt die Umweltzone.

In den kommenden Wochen bereiten sich die betroffenen Behörden auf die Umsetzung vor. Das Produzieren der Verkehrsschilder, die auf die Umweltzone hinweisen, ist noch der geringste Aufwand. Auch die Ausgabe der gelben, roten und grünen Plaketten (die Farbe steht für den Schadstoffausstoß) durch das Straßenverkehrsamt, ist vergleichsweise mit wenig Mühe verbunden. Jedes dritte der rund 300 000 in Düsseldorf zugelassenen Fahrzeuge hat bereits eine Plakette.

Den größten Aufwand verursacht derzeit für Thomas Schröder und Peter Keulertz das Studieren des Katalogs der Bezirksregierung zur Einrichtung der Umweltzone. Einen erheblichen Anteil bilden die zahlreichen Ausnahmeregelungen. "Das macht momentan den größten Teil der telefonischen Anfragen aus", sagt Schröder, Leiter des Amts für Einwohnerwesen, zu dem auch das Straßenverkehrsamt gehört, das Keulertz leitet.

RP-Telefonaktion

Keulertz und Schröder sind zwei der Experten, die am Donnerstag, 9. Oktober, Leserfragen zur Umweltzone und Plakettenpflicht in Düsseldorf beantworten. Am Heißen Draht zur RP sitzen auch Gerhard Kaltwasser, bei der Bezirksregierung Leiter des Dezernats Luftreinhaltung, und ein Vertreter des Landesverbands des Kfz-Gewerbes.

(RP)
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