Autonome Fahrzeuge Wie der vernetzte Verkehr umgesetzt werden soll

Düsseldorf · Die Stadt und das Land setzen große Hoffnungen in die Automatisierung des Verkehrs. Oberbürgermeister Stephan Keller sagt, wann er mit selbstfahrenden Autos in Düsseldorf rechnet.

 NRW-Verkehrsministerin Ina Brandes, NRW-Innenminister Herbert Reul (r.), Gerd Riegelhuth (l.) von der Autobahn GmbH sowie der Düsseldorfer Oberbürgermeister Stephan Keller.

NRW-Verkehrsministerin Ina Brandes, NRW-Innenminister Herbert Reul (r.), Gerd Riegelhuth (l.) von der Autobahn GmbH sowie der Düsseldorfer Oberbürgermeister Stephan Keller.

Foto: Michael Gstettenbauer / Stadt Düsseldorf/Michael Gstettenbauer

Das Forschungsprojekt „Automatisiertes Fahren im digitalen Testfeld Düsseldorf“ geht nach mehr als zwei Jahren zu Ende. 18 Projektpartner haben in dieser Zeit Erkenntnisse dazu gesammelt, welche Technik und welche Daten benötigt werden, um automatisiertes Fahren zu ermöglichen. Das Projektvolumen lag bei knapp zehn Millionen Euro, das Land förderte mit 6,9 Millionen Euro.

Sowohl Verkehrsministerin Ina Brandes und Innenminister Herbert Reul als auch Oberbürgermeister Stephan Keller (alle CDU) betonten am Dienstag im Rathaus, welche Bedeutung das Projekt für eine nachhaltige Verkehrswende habe. Ziel laut Keller: „Den Verkehrsfluss verbessern und so Emissionen senken und die Verkehrssicherheit erhöhen.“

Wenn es um die Umsetzung geht, ist jedoch noch Zurückhaltung spürbar. Keller wagte immerhin die Prognose, dass noch in diesem Jahrzehnt autonom fahrende Autos in Düsseldorf unterwegs sein könnten. Der städtische Projektkoordinator Heiko Böhme sah das allerdings nur für Fahrten auf der Autobahn als realistisch an. „Bei Fahrten in der Innenstadt wäre ich vorsichtiger.“

Kostenpflichtiger Inhalt Selbst die Grüne Welle für Einsatzfahrzeuge ist längst nicht so einfach umsetzbar, wie es zunächst scheint. Wenn alle Ampeln in der Stadt einbezogen würden, ist die Frage, wie ihre Schaltung beispielsweise koordiniert wird, wenn es mehrere Rettungsfahrten gleichzeitig gibt. Zudem ist offen, wie möglichst nur die Ampeln angesteuert werden, die auf der tatsächlich genommenen Strecke liegen. Auch eine Entscheidung für eine Übertragungstechnologie müsste getroffen werden.

Der digital vernetzte Verkehr entwickelt sich vorerst in kleinen Schritten. Bereits beim Vorgängerprojekt war die App „Traffic-Pilot“ entstanden. Auto- und Radfahrern wird darin für rund 70 Prozent aller Ampeln in der Stadt angezeigt, wie sie möglichst mit Grüner Welle unterwegs sind. Jetzt steht die Erweiterung der App an. Das Ziel ist, dass sich Radfahrer bei der Fahrt auf eine Ampel zu bei ihr einchecken. Sie soll dann möglichst so früh auf Grün umspringen, dass der Radler ohne abzubremsen weiterfahren kann. Tests an ersten Kreuzungen sollen folgen.

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