Müllprobleme Widerstand gegen Grillverbot am Rhein

Düsseldorf · Grillen am Rhein ist ein Thema, das die Düsseldorfer auch bei schlechtem Wetter sehr beschäftigt. Der Vorstoß der CDU-Ratsfraktion, mit einem Prüfantrag an die Verwaltung zu klären, ob zumindest in der Nähe der Wohnhäuser in Hamm, Himmelgeist und Flehe das Grillen verboten werden könnte, hat auch bei unseren Lesern für Irritationen gesorgt.

 Die Sonne lockt die Menschen an den Rhein. Manch einer nutzt die Rheinwiesen zum Grillen.

Die Sonne lockt die Menschen an den Rhein. Manch einer nutzt die Rheinwiesen zum Grillen.

Foto: RP, Andreas Endermann

Die meisten sehen in einem Verbot eine Bestrafung für alle, die sich an die Regeln halten, ihren Müll mitnehmen und sich auch sonst bemühten, niemanden zu stören. Sie fordern härtere Strafen für die Müllsünder anstelle eines Verbots. Andere sehen die Stadt in der Pflicht, das Rheinufer ebenso sauber zu halten wie die Straßen. Dafür zahlten die Bürger schließlich Gebühren. Die Nutzung des Rheinufers einzuschränen, sei eine Zumutung für die Düsseldorfer.

Das sei auch nicht gewollt, sagt Andreas Hartnigk, ordnungspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion. Die wolle lediglich prüfen lassen, ob die Einrichtung fester Grillzonen dem Dauerärger um den Müll ein Ende machen könne. Geprüft werden soll aber auch, ob der Weg von Hamm zur Kardinal-Frings-Brücke nicht gesperrt werden könne — damit wollte man den Anwohnern die Belästigung durch jene Feierwütigen ersparen, die dort "mit ihren Bierkästen direkt ans Ufer fahren". Eine komplette Sperrung des Ufers stehe außer Frage, so Hartnigk. Zumal ja auch noch die Landwirte Zufahrtsmöglichkeiten brauchten.

Verwundert über die Plakat- und Postkarten-Aktion, mit der die Stadt jetzt versucht, um mehr Gemeinsinn zu werben, hat sich unterdessen die Tierschutz-Organisation Menschen-Tiere-Werte gezeigt.

Die hatte zum Jahresanfang selbst geplant, Flyer zu verteilen, um Hundebesitzer daran zu erinnern, die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner zu beseitigen. Die Stadt habe die Förderung des Projekts abgelehnt, weil solche "Papieraktionen" meist zu noch mehr Müll führten. "Und jetzt machen sie's selbst" kritisiert der Vorstand der Organisation. Im Rathaus sieht man das anders. Ein Stadtsprecher betonte: "Wir verteilen die Postkarten an die Rhein-Griller schließlich immer nur in Verbindung mit einem Müllbeutel."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort