Engagement für die Rheinoper WGZ Bank unterstützt Ballett
Düsseldorf · Die in Düsseldorf ansässige Genossenschafts-Zentralbank baut ihr Engagement für die Rheinoper aus und ist nun auch Sponsor für die Ballettsparte. Vorstandschef Werner Böhnke sieht das als "regionalen Beitrag". Eine kreative Zusammenarbeit ist der Geschäftsbericht der Bank.
Seit zwei Jahren ist die Westdeutsche Genossenschafts-Zentralbank (WGZ Bank) Sponsor der Rheinoper, nun verstärkt sie ihr Engagement und unterstützt auch die Ballettsparte des Hauses. Der Vertrag ist zunächst auf die gerade beginnende Spielzeit befristet, nach der auch das Sponsoring der Oper ausläuft. Bald will man aber Gespräche über eine Verlängerung führen. Möglicherweise muss man den Vertrag dann neuen Gegebenheiten anpassen — es laufen Gespräche über eine Kooperation des Balletts mit der Kölner Oper.
Über den Betrag wurde Stillschweigen vereinbart. Er ist nicht zweckgebunden. Die Oper will ihn unter anderem dafür verwenden, eine Finanzierungslücke für das erste Gastspiel der Tanzcompagnie im Théâtre de la Ville in Paris vom 28. November bis 5. Dezember zu schließen.
Der Vorstandsvorsitzende der WGZ Bank, Werner Böhnke, lobte die gute künstlerische Entwicklung des Hauses unter dem Intendanten Christoph Meyer, die man weiter fördern wolle. Oper und Ballett seien ein "internationales Aushängeschild" für Düsseldorf geworden. Zudem will er die Kulturförderung als "regionalen Beitrag" der WGZ Bank verstanden wissen, welche die Zentralbank der mehr als 200 Volksbanken und Raiffeisenbanken im Rheinland sowie in Westfalen ist und ihre Zentrale in der Landeshauptstadt hat.
Als Sponsor wird der Name der Bank auf Eintrittskarten und in Programmheften auftauchen. Der Geschäftsbericht 2011, an dessen Gestaltung die Oper mitgewirkt hat, liefert zudem ein originelles Beispiel, wie ein Unternehmen von Kultursponsoring profitieren kann. Zwischen den unvermeidlichen Zahlenkolonnen finden sich in dem Bericht großformatige Fotografien, auf denen Mitarbeiter der Bank gemeinsam mit Künstlern und Mitarbeitern der Oper in deren jeweiligem Arbeitsbereich posieren — das soll den Bericht auflockern und auch ein Zeichen dafür sein, dass sich Oper und Bank verbunden fühlen. "Wir wurden für die Idee viel gelobt", sagt Böhnke.
Ballettchef Martin Schläpfer sagte, er sei "bewegt" von dem Sponsoring. "Es gibt uns die Freiheit, künstlerische Utopien umzusetzen, für die sonst das Geld nicht gereicht hätte", sagte er. So könnten etwa Sänger verpflichtet werden, die sich die Oper aus ihrem von den Städten Düsseldorf und Duisburg getragenen Budget — das wegen der schlechten Haushaltssituation in Duisburg zur laufenden Spielzeit kleiner geworden ist — nicht leisten könne. Es sei zudem gut für die Ausstrahlung der Compagnie, dass sie einen Partner habe, sagte Schläpfer. Er erinnere bei der Verkündung des Sponsorings aber auch daran, dass private Unterstützung die öffentliche Förderung von Kultur nur ergänzen und nicht ersetzen dürfe — darin waren sich die Vertreter von Oper, Bank und Stadt einig.