Düsseldorf Wettbewerb der Kindermode-Messen

Düsseldorf · Die erste Ausgabe der "Little Gallery" in Düsseldorf zog nach Angaben der Igedo rund 500 Facheinkäufer an. Gestern begann die Konkurrenzveranstaltung "Children's Fashion" in Köln – die Branche blickt gespannt auf den Wettbewerb.

 Ein Kinder-Model präsentiert bei einer der Modenschauen der Messe einen Anzug des Labels Max Lola.

Ein Kinder-Model präsentiert bei einer der Modenschauen der Messe einen Anzug des Labels Max Lola.

Foto: Igedo

Für den größten Trubel bei der Premiere der "Little Gallery" hatte Designer Harald Glööckler gesorgt. Er präsentierte bei der neuen Kindermode-Messe persönlich sein neues Label Princess for a Day, das Mode für Babys und Kleinkinder anbietet, und zog die Fotografen in Scharen an. Drumherum fand das eigentliche Geschehen statt: 35 Aussteller (mit 73 Labels) aus acht Ländern präsentierten sich und ihre Kollektionen drei Tage lang bei der Veranstaltung in der Botschaft, dem ehemaligen US-Generalkonsulat an der Cecilienallee. Etwa 500 Facheinkäufer nutzten nach Angaben der veranstaltenden Igedo die Plattform, um sich über neue Trends zu informieren – und zu bestellen.

Das erste Fazit nach der Messe fiel positiv aus. Man habe neue Impulse für die Branche setzen können, sagte Igedo-Geschäftsführer Philipp Kronen: "Nach diesem guten Auftakt, werden wir unser flexibles Konzept im Januar nächsten Jahres weiterentwickeln." Projektleiterin Ulrike Kähler sagte, die Gesamtschaft der Aussteller wolle die Messe weiter unterstützen. "Das heißt für uns als Fazit, dass wir die kleine, fein geplante Veranstaltung so fortsetzen und insbesondere den Eventcharakter eines solchen Branchentreffs stärker ausbauen." Mitte Januar folgt die nächste Ausgabe.

Obgleich die Veranstaltung ein eher kleiner Termin im großen Modemessen-Kalender ist, beobachtet die Branche die Resonanz mit besonderem Interesse. Denn die "Little Gallery" ist ein neuer Versuch, dem Segment Kindermode eine eigene Präsentationsfläche zu geben – und prompt startete im nahen Köln gestern eine exakt ins gleiche Segment fallende Veranstaltung. Während die Landeshauptstadt im Mode-Sektor normalerweise meist die Berliner Konkurrenz im Blick hat, muss man sich diesmal also mit einem Mitbewerber in der Nachbarschaft vergleichen lassen. Als sicher gilt, dass der Markt langfristig wohl nur Raum für eine solche Messe bietet. Denn die Zahl der Fachgeschäfte ist im Zeitalter der Baby-Abteilungen großer Modeketten spürbar gesunken. Zudem liegen beide Veranstaltungen räumlich und zeitlich nah beieinander.

Bei der "Children's Fashion" auf dem Kölner Messe-Gelände sind mehr als 170 Aussteller aus dem In- und Ausland dabei, deutlich mehr als in Düsseldorf. Unter ihnen sind Edel-Labels wie Maserati Kids, Roberto Cavalli Junior und Trussardi Junior. Experten sehen Köln tendenziell im Vorteil, weil dort auch die verwandte Messe "Kind + Jugend" beheimatet ist – dadurch bestehen bereits Kontakte zu vielen Ausstellern. Düsseldorf hingegen setzt vor allem auf die besondere Atmosphäre in der Botschaft – die Location bietet eine intimere Atmosphäre als die Kölner Messehallen, was vor allem der Positionierung der Messe als Branchentreff und Kommunikationspunkt entgegenkommt. Natürlich werden Vertreter der Igedo in Köln dabei sein und alles genau beobachten. Wenn die erste "Children's Fashion" am Samstag endet, dürfte sich schon besser einschätzen lassen, welche Veranstaltung sich auf Dauer in der Branche etablieren wird.

(RP)
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