Sanierungsplan verabschiedet WestLB streicht Jobs in Düsseldorf

Düsseldorf · Der Aufsichtsrat der angeschlagenen WestLB hat gestern dem Sanierungsplan zugestimmt, den die Bank bei der Europäischen Union vorlegen muss. Danach will die Bank bis 2012 die Eigenkapitalrendite vor Steuern auf mindestens 14 Prozent heben. Dazu sollen mindestens 1350 von gut 6000 Arbeitsplätzen wegfallen – zwei Drittel in Deutschland. Die meisten Stellen sollen in Verwaltungs- und Stabbereichen und damit in Düsseldorf kippen, hieß es in Unternehmens-Kreisen. Kundennahe Bereiche sollen verschont bleiben. Derzeit verhandelt der Betriebsrat mit der Bank über Details.

 Die WestLB will Jobs in Düsseldorf streichen.

Die WestLB will Jobs in Düsseldorf streichen.

Foto: ddp, ddp

Der Aufsichtsrat der angeschlagenen WestLB hat gestern dem Sanierungsplan zugestimmt, den die Bank bei der Europäischen Union vorlegen muss. Danach will die Bank bis 2012 die Eigenkapitalrendite vor Steuern auf mindestens 14 Prozent heben. Dazu sollen mindestens 1350 von gut 6000 Arbeitsplätzen wegfallen — zwei Drittel in Deutschland. Die meisten Stellen sollen in Verwaltungs- und Stabbereichen und damit in Düsseldorf kippen, hieß es in Unternehmens-Kreisen. Kundennahe Bereiche sollen verschont bleiben. Derzeit verhandelt der Betriebsrat mit der Bank über Details.

Zudem erklärten sich die Eigentümer bereit, wie von der EU gefordert Fusionsgespräche voranzutreiben. "Die Eigentümer haben im Kontext der Diskussion mit der EU erklärt, eine Veränderung der Eigentümer-Struktur in die Wege zu leiten", teilte die Bank mit. Das solle im Rahmen der Konsolidierung der Landesbanken geschehen.

Als bevorzugte Variante gilt inzwischen ein Dreierbündnis aus WestLB, dem Fondsanbieter Dekabank und der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Es hat bereits erste Gespräche gegeben. Bislang hatte die Helaba die Sorge, dann für die Milliardenverluste der WestLB haften zu müssen. Diese Sorge wäre unbegründet, wenn die EU nun die Haftungszusagen genehmigt, die die WestLB-Eigentümer Land und Sparkassenverbände im Februar gemacht hatten. Damals hatte die Bank riskante Wertpapiere im Wert von 23 Milliarden Euro in eine Tochter ausgelagert. Land und Sparkassenverbände hatten sich bereit erklärt, für bis zu fünf Milliarden Verluste geradezustehen.

Diese Zusagen sind Beihilfen, die die EU genehmigen muss. Sie verlangt dafür ein dauerhaftes Geschäftsmodell, eine veränderte Eigner-Struktur und eine Marktöffnung. Letzteres heißt, dass die WestLB sich mehr im Endkunden-Geschäft engagiert. Dazu sind die Sparkassenverbände aber nicht bereit. Sie wollen nun die EU überzeugen, dass die WestLB hier genug tut. So kümmern sich Sparkassen um Kunden mit weniger als 50 Millionen Euro Umsatz, die WestLB um Kunden mit über 250 Millionen. Dazwischen liegende Kunden werden gemeinsam betreut.

Der Aufsichtsrat erweiterte zudem die Leitung der WestLB von sechs auf acht Posten. Der von der Bank Austria kommende Thomas Groß wird Risiko-Manager. Klemens Breuer, seit 2005 bei der WestLB, ist für das Kapitalmarktgeschäft verantwortlich. Bislang hatte andere Vorstände diese Bereiche in Personalunion mitverantwortet.

(RP)
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