Düsseldorf wächst Wer wird der 600.000 Düsseldorfer?

Düsseldorf · Die Daten der Verwaltung ermöglichen einige Gedankenspiele über den 600.000. Bürger der Landeshauptstadt.

 Katrin Grefer brachte am 1. Januar in der Uniklinik das erste Düsseldorfer Baby des neuen Jahres zur Welt: Anton wurde — sechs Wochen früher als erwartet — um 0.59 Uhr mit einem Gewicht von 2430 Gramm geboren. Für die Eltern Jan und Katrin Grefer ist Anton bereits das dritte Kind.

Katrin Grefer brachte am 1. Januar in der Uniklinik das erste Düsseldorfer Baby des neuen Jahres zur Welt: Anton wurde — sechs Wochen früher als erwartet — um 0.59 Uhr mit einem Gewicht von 2430 Gramm geboren. Für die Eltern Jan und Katrin Grefer ist Anton bereits das dritte Kind.

Foto: Schaller,Bernd

Gegen das Warten und das Raten hilft nur Statistik. Noch ist nicht bekannt, wer der 600.000. Düsseldorfer sein wird, aber es gibt drei mathematische Wege, Vorhersagen zu treffen: die Daten der Stadt über die Kinder, die hier geboren und gemeldet werden, die Daten über die Menschen, die in die Landeshauptstadt ziehen, und die Durchschnittswerte für alle Bürger, also den Düsseldorfer schlechthin.

Geht man davon aus, dass der 600.000. Einwohner dieser Stadt ein Neugeborener sein wird, so wird er Alexander heißen. Dieser Name lag zumindest im gerade vergangenen Jahr an der Spitze der beliebtesten Vornamen. Dass es keine Marie wird, liegt daran, dass der Anteil der männlichen Babys zuletzt höher lag. So verzeichnete das Amt für Statistik im Jahr 2012 bei den Geburten 3140 Jungs und 2782 Mädchen. Die Eltern von Alexander sind übrigens höchstwahrscheinlich verheiratet, der Anteil der nichtehelich geborenen Kinder liegt bei 28,3 Prozent.

Verlässt man kurz die Grundlage der knallharten Fakten, dann müsste man gemessen an der Kinderwagendichte annehmen, dass dieser Neugeborene in Flingern oder Unterbilk lebt. Tatsächlich war es aber so, dass der höchste Zuwachs durch Neugeborene zuletzt in Itter (plus 34,7 Prozent) und Wittlaer (plus 19 Prozent) zu verzeichnen war.

Ebenso möglich ist es, dass der Jubiläums-Düsseldorfer nicht hier geboren wird, sondern hierherzieht, schließlich liegt das Plus in dieser Statistik bei knapp 3000. Auf 36 748 Fortzüge kamen im Jahr 2012 mehr als 39.300 Zuzüge. Wenn es so kommt, dann wird es sich wahrscheinlich um einen Neu-Bilker oder einen Neu-Pempelforter handeln, denn bis 2025 wachsen diese Stadtteile am stärksten. Bilk um prognostizierte 4500 Menschen, Pempelfort um 4000. Wenn der 600 000. Bürger zuzieht, stammt er im weiteren Sinne aus der Gegend.

Von den genannten 39.300 neuen Düsseldorfern stammt knapp die Hälfte aus NRW. Wie groß der Anteil der Kölner unter diesen Zugezogenen ist und ob der Jubiläums-Düsseldorfer am Ende gar aus der Domstadt stammt, ist dieser Statistik vorsichtshalber nicht zu entnehmen.

Wer für den 600.000. Bürger die Durchschnittswerte zugrunde legt, erhält eine deutsche Frau. Der Prototyp des Düsseldorfers heißt Maria Müller und lebt in Bilk. 51,9 Prozent der Einwohner sind weiblich, 82,1 Prozent besitzen die deutsche Staatsbürgerschaft, und der bevölkerungsreichste Stadtteil ist Bilk. Der häufigste Vorname in hiesigen Gefilden lautet Maria, der häufigste Nachname Müller. Diese Düsseldorferin schlechthin ist etwas älter als 44 Jahre und statistisch betrachtet nicht verheiratet, denn der Anteil der Ledigen ist in der Landeshauptstadt mit 45 Prozent höher als der der Verheirateten (40,2 Prozent).

Zur Beruhigung: So entgeht die Frau wenigstens der statistisch recht wahrscheinlichen Trennung, denn auf 100 Eheschließungen kommen in Düsseldorf 50,2 Scheidungen. Als ledige Frau wohnt Maria Müller konsequenterweise in einem Ein-Personen-Haushalt (Anteil: 53,9 Prozent), auf 39,2 Quadratmetern und mit einem verfügbaren Einkommen von 22 873 Euro. Nur beim Umweltschutz hat sie Nachholbedarf, denn bei ihr fallen 208,4 Kilogramm Restmüll im Jahr an.

(RP)
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