Kandidaten für die Bundestagswahl Wer in den Bundestag will

Düsseldorf · Bei der CDU kommt es im Düsseldorfer Süden zum Duell der Frauen um die Kandidatur für die Wahl 2013. Eine von beiden tritt gegen SPD-Chef Andreas Rimkus an. FDP und Grüne schicken im Norden ihre Parteichefinnen ins Rennen.

 SPD-Parteichef Andreas Rimkus (49) will im Wahlkreis 107 im Süden Düsseldorfs kandidieren.

SPD-Parteichef Andreas Rimkus (49) will im Wahlkreis 107 im Süden Düsseldorfs kandidieren.

Foto: Hans-Juergen Bauer
 Grünen-Parteichefin Mona Neubaur (35) gilt vielen als Favoritin für den Nord-Wahlkreis 106.

Grünen-Parteichefin Mona Neubaur (35) gilt vielen als Favoritin für den Nord-Wahlkreis 106.

Foto: Boris Schmidt

Gerade haben sich die Düsseldorfer Parteien vom Wahlkampf der vorgezogenen Landtagswahl erholt, schon laufen die Vorbereitungen für die nächste Abstimmung: Bis November sollen alle Kandidaten für die Bundestagswahl im September 2013 feststehen. Die Stadt ist in zwei Wahlkreise aufgeteilt: Düsseldorf I (laut neuer bundesweiter Zählung Nummer 106) reicht von Angermund bis Flingern Süd und umfasst auch die linksrheinischen Stadtteile, Düsseldorf II (107) von Oberbilk bis Unterbach.

 FDP-Parteichefin Gisela Piltz (47) will erneut im Wahlkreis 106 antreten.

FDP-Parteichefin Gisela Piltz (47) will erneut im Wahlkreis 106 antreten.

Foto: Hans-Juergen Bauer

CDU Bei den Christdemokraten wird es besonders spannend, zumindest im südlichen Wahlkreis. Weil Beatrix Philipp (67) dort nicht mehr antritt, ist Platz für neue Interessenten. Zwei Frauen haben bereits ihren Hut in den Ring geworfen: Ratsfrau Sylvia Pantel (51), die Frauen Union und den Arbeitnehmerflügel CDA hinter sich weiß, und Kerstin Terhardt (34), Bankerin von der Kö, die Favoritin der Jungen Union ist und auch von Beatrix Philipp unterstützt wird. Im Wahlkreis 107 gilt der bisherige Mandatsträger Thomas Jarzombek (39) als gesetzt. Mit einer Gegenkandidatur muss er wohl nicht rechnen.

SPD Ob die Kandidatin der CDU am Ende Pantel oder Terhardt heißt - sie wird in dem Wahlkreis 107, den die CDU 2009 zwar direkt geholt, in dem die SPD jedoch meist besser abgeschnitten hat, einen starken Gegner haben: Andreas Rimkus, seit eineinhalb Jahren Vorsitzender der Düsseldorfer SPD, will dort kandidieren. Er ist Handwerker, Stadtwerker, Gewerkschafter und trifft damit nicht nur die sozialdemokratische Seele, sondern könnte auch in Düsseldorfs Süden punkten. Weniger klar sieht es bei der SPD im Norden aus: Dort wird seit längerem Philipp Tacer (28) genannt. Der Politikwissenschaftler leitete drei Jahre die Studentenvertretung Asta und ist Mitarbeiter an der Heine-Uni. In der Bezirksvertretung 1 führt er die SPD-Fraktion. Parteichef Rimkus schätzt ihn. Tacers Kandidatur könnte zudem ein Signal an junge Wähler sein. Damit würden jedoch beide Wahlkreise mit Männern besetzt. Interesse wird auch Bergit Fleckner-Olbermann nachgesagt, zumal die 55-jährige Diplom-Pädagogin als Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen auch frauenpolitische Schlagkraft hat.

Grüne Die Grünen haben bisher weder einen Termin für die Nominierung der Düsseldorfer Kandidaten festgelegt noch gibt es offiziell Interessenten. Inoffiziell gilt Mona Neubaur (35), Chefin des Kreisverbands, vielen als Favoritin. Die gebürtige Bayerin steht seit fünf Jahren an der Spitze der Düsseldorfer Grünen, ist auch auf Landes- und Bundesebene bestens vernetzt. Die Diplom-Pädagogin arbeitet als Geschäftsführerin der Grünen-nahen Heinrich-Böll-Stiftung NRW. Eine Kandidatur im nördlichen Wahlkreis, wo sie auch lebt, wäre sicherlich an einen guten Platz auf der Liste gekoppelt. Noch hat sich Neubaur jedoch nicht klar positioniert. Der Süd-Wahlkreis wäre - wie bei der FDP - eine reine Zählkandidatur ohne Listenabsicherung.

FDP Die Düsseldorfer Liberalen sind mit ihrer Parteichefin Gisela Piltz (47) in Berlin einflussreich vertreten. Die Juristin ist Vize-Chefin der Bundestagsfraktion und in Berliner Polit-Kreisen bestens vernetzt. Zwar herrscht an der Basis Unruhe, weil Piltz beim neuen Melderegistergesetz für die umstrittene und jetzt gekippte Widerspruchsvarian-te gestimmt hatte - für viele Freidemokraten war der Entwurf ein nicht akzeptabler Eingriff in Bürgerrechte. Es gilt dennoch als sicher, dass Piltz wegen ihrer bisherigen Arbeit und Kontakte für die Wahl 2013 wieder aufgestellt wird. Wer im Süden antritt, steht noch nicht fest.

(ila)
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