Absolventen der AMD Düsseldorf zeigen Kreationen Wenn Mode Träume darstellt

Düsseldorf · Bunt, laut und mit viel Elektro – so gestaltete sich die Modenschau der diesjährigen Absolventen der AMD Akademie Mode & Design Düsseldorf. Unter dem Motto "Exit 13 – ever is over all" bekam der Zuschauer in der Mitsubishi Electric Halle nicht nur Mode, sondern auch künstlerische und musikalische Komponenten geboten.

Schön ausgefallen: Mode-Absolventen zeigen Werke
27 Bilder

Schön ausgefallen: Mode-Absolventen zeigen Werke

27 Bilder

Bunt, laut und mit viel Elektro — so gestaltete sich die Modenschau der diesjährigen Absolventen der AMD Akademie Mode & Design Düsseldorf. Unter dem Motto "Exit 13 — ever is over all" bekam der Zuschauer in der Mitsubishi Electric Halle nicht nur Mode, sondern auch künstlerische und musikalische Komponenten geboten.

Es wird dunkel im Saal der Mitsubishi Electric Halle. Alle Blicke richten sich gespannt auf den Laufsteg. Die ersten Gitarrenriffs erklingen und Cain Abel betreten die Bühne. Unter dem Motto "Formfindung Rock" begleiten sie, wie ein simples Kleidungsstück auf verschiedenste Art und Weise neu interpretiert werden kann. Bei völligem Verzicht auf jegliche Farbe legt sich der gesamte Fokus auf die Form der Stücke. Kreativität und Individualität stehen bei den Designs im Vordergrund. Überhaupt bilden Musik und Mode bei dieser Show eine starke Symbiose.

Während das Publikum gespannt auf die Präsentationen der Absolventen wartet, werden noch einige ausgewählte Kollektionen aus den jüngeren Semestern gezeigt. Hierbei sticht vor allem ein mit Wolle umwickeltes Hirschgeweih auf dem Kopf eines der Models hervor. Ansonsten könnten die Designs nicht unterschiedlicher sein. Neben puristischen Stücken ganz in weiß zeigen sich Ideen für bunte Kleider, die einer Burka ähneln, und farbenfrohe Frühlingsoutfits aus fließenden Stoffen.

Machinasapien und Alchemie

Die Lichter erlöschen erneut und eine Tänzerin kommt auf die Bühne. Mit Leuchtdioden in den Händen und mit dem Rücken zum Publikum gewandt kündigt sie unter fließenden Bewegungen den Höhepunkt der Show an. Auf dem riesigen Bildschirm in der Mitte erscheint der erste Name einer Absolventin. Darunter das Motto ihrer Kollektion. Die Bildschirme links und rechts daneben zeigen einen Film, der die Intention des Designers mit dieser Kollektion - vor allem musikalisch - unterstreichen soll. Einige dieser Filme zeugen von hoher künstlerischer Qualität andere könnte man als verstörend empfinden. So zum Beispiel bei Viktoria Grygorieva, die unter dem Motto "Machinasapien" in kurzen Sequenzen einen roboterähnlichen Menschen zeigt, der Blut ausspuckt.

Viel Arbeit und Herzblut

Es lässt sich schnell erkennen, dass hinter diesen teilweise abstrakten Kleidungsstücken viel Arbeit und Herzblut steckt. Wie bei den großen Modeschöpfern haben die Nachwuchstalente auch hier mit Stoffen, Formen und Schnitten jeglicher Art experimentiert, um neue Elemente zu schaffen und den Zuschauer immer wieder neu zu erstaunen und in seinen Bann zu ziehen. Wie zum Beispiel bei Sonja Pitschmann, die Mode mit der Freiheit des Fliegens vergleicht.

Mira Neurath hingegen beschäftigt eher der Gedanke, wie sich aus unedlen Materialien etwas Wertvolles kreieren lässt. Weitere Absolventinnen arbeiten mit Farben und Formen der Unterwasserwelt, Tweed, Michelinmännchen oder Nomaden. Maris Preiß sticht mit ihrer reinen Männerkollektion hervor. "Transformation — Rebirth of a new Masculinity" soll ganz im Sinne von August Sanders Schwarz-Weiß-Fotografien den neuen Mann darstellen.

Der Abend geht durch einen weiteren Auftritt von Cain Abel musikalisch zu Ende. Unter rockigen Klängen präsentieren sich die Designer in Begleitung eines ihrer Models. Mit einer Rose in der Hand und der Erleichterung ins Gesicht geschrieben holen sie sich ihren Applaus ab. Die erste Hürde auf dem Weg zu ihrem Ziel ist geschafft. Mode macht es möglich.


Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort