Denkmäler in Düsseldorf Weltkulturerbe: Düsseldorf ist aus dem Rennen

Düsseldorf · Mit dem Schloss Benrath und dem alten Stadtkern von Kaiserswerth hatte sich die Stadt Düsseldorf darum beworben, in den Katalog der besonders sehens- und schützenswerten Baudenkmäler der Unesco zu kommen. Vor allem der Stadtteil Kaiserswerth hatte sich große Hoffnungen gemacht, künftig mit dem Titel Weltkulturerbe werben zu können. Doch daraus wird nichts. Eine unabhängige Jury hat gestern entschieden, dass die "Industrielle Kulturlandschaft Ruhrgebiet" für Nordrhein-Westfalen in das Rennen um die deutschen Vorschläge der künftigen Welterbestätte geht. Die Mitglieder der Jury durften nicht aus NRW kommen und gelten als Experten auf dem Gebiet Archäologie und Denkmalpflege.

 Schloss Benrath ist aus dem Rennen um den Titel "Weltkulturerbe".

Schloss Benrath ist aus dem Rennen um den Titel "Weltkulturerbe".

Foto: Göttert, Christoph

Nach Ansicht der Jury habe allein die "Industrielle Kulturlandschaft Ruhrgebiet" das Potenzial, auf die Unesco-Welterbeliste zu gelangen. Die Erweiterung der bestehenden Welterbestätte "Zeche Zollverein" sei deshalb ein "richtungsweisender Vorschlag mit guten Chancen." Daher habe die Jury darauf verzichtet, einen weiteren Vorschlag zu nominieren, erklärte NRW-Bauminister Michael Groschek gestern.

Auf Bundesebene durchlaufen die Bewerbungen der Länder nun ein weiteres Juryverfahren, um endgültig auf die Vorschlagsliste der künftigen Welterbeliste gelangen zu können. Weltweit sind derzeit 725 Kultur- und 183 Naturdenkmäler verzeichnet. Weitere Mitbewerber aus NRW waren unter anderem Solingen mit der Müngstener Eisenbahn-Brücke und der Kreis Mettmann mit der historischen Fundstätte Neandertal.

Nach Ansicht des Kaiserswerther Heimatvereins sprach viel für den Stadtteil. Die spätmittelalterlichen Straßenverläufe und die Festung Kaiserswerth seien überwiegend in den Originalzügen erhalten. Die Authentizität des Stadtkerns sei damit heute auch noch gut erlebbar. Außerdem hätten viele historische Persönlichkeiten in Kaiserswerth gelebt und ihre Spuren hinterlassen. Dazu gehören Kaiser Friedrich I. (Barbarossa), Friedrich Spee und Theodor Fliedner.

Noch Ende letzter Woche hatte das Bauministerium der Kaiserswerther Bürgerinitiative mitgeteilt, dass bei der Entscheidung der Jury "Pressemeinungen oder -stimmungen ebenso wenig eine Rolle spielen wie politische Interventionen".

(RP)
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