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Britische Mutation nachgewiesen Weiterer Corona-Fall in Düsseldorfer Obdachlosen-Schlafstelle

Düsseldorf · Wegen eines Corona-Falls mit britischer Mutation testet das Gesundheitsamt rund 200 Menschen in Düsseldorfer Obdachlosen-Einrichtungen. Ein weiterer Infizierter wurde gefunden. Die Stadt entscheidet noch am Sonntag über weitere Schritte.

Düsseldorf: Behörden fürchten Corona-Ausbruch in Obdachlosenunterkunft
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Behörden fürchten Corona-Ausbruch in Obdachlosenunterkunft

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Foto: Gerhard Berger

Weil ein Obdachloser mit Corona-Infektion in der größten Düsseldorfer Notschlafstelle übernachtet hatte, lässt das Gesundheitsamt am Wochenende rund 200 Menschen per Schnelltest auf Corona untersuchen. Sorgen macht den Behörden, dass bei dem Mann die deutlich ansteckendere britische Mutation nachgewiesen worden ist.

Am Samstag wurden 84 Tests in vier Obdachloseneinrichtungen gemacht, wie ein Stadtsprecher am Sonntag auf Nachfrage unserer Redaktion mitteilte. Dabei wurde eine weitere Infektion nachgewiesen, der Infizierte sowie eine Kontaktperson wurden in Quarantäne geschickt. Weitere Tests folgen am Sonntag.

Als die Infektion des Mannes in der Notschlafstelle an der Graf-Adolf-Straße am Freitagabend bekannt wurde, schickte das Gesundheitsamt 16 Kontaktpersonen vorsorglich in Quarantäne, weitere 13 werden dem städtischen Amt für Kommunikation zufolge derzeit mit Unterstützung der Wohlfahrtsträger der Wohnungslosenhilfe und des Streetworks ermittelt.

Die Personen in Quarantäne befinden sich im FFFZ, einem Tagungshotel in Stockum, das als städtische Quarantäneeinrichtung angemietet wurde. Es dient insbesondere für Obdachlose und Bewohner von Gemeinschaftsunterkünften wie Flüchtlingsheimen, die sich nicht nach Hause in Quarantäne zurückziehen können. In ersten Informationen war noch die Rede von 21 Personen in Quarantäne gewesen.

Vier mobile Teams sind im Einsatz, um die Schnelltests in Obdachloseneinrichtungen zu machen. Bei einem positiven Befund folgt ein PCR-Test, der als zuverlässiger gilt. Am Sonntagnachmittag ist ein Treffen verschiedener Ämter anberaumt, in dem über weitere Maßnahmen entschieden wird. Der Fall ereignete sich ausgerechnet vor dem massiven Kälteeinbruch, der für Obdachlose eine tödliche Gefahr darstellt.

Die Notschlafstellen sind weiter geöffnet, wegen der vorhergesagten Minustemperaturen und des prognostizierten Schneefalls nun auch tagsüber, sodass Besucher sie nicht morgens verlassen werden müssen. Die Schnelltestungen erfolgen in allen Tagesaufenthaltsangeboten und allen Notschlafstellen und damit an 17 Standorten. Die Verantwortlichen hoffen, eine weitere Ausbreitung des Virus schnell eindämmen zu können.

(arl)
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