Wirte sauer auf Polizeipräsident Weiter Streit um den Burgplatz

Düsseldorf · Mit seiner Aussage, der Burgplatz sei sicher, hat Polizeipräsident Herbert Schenkelberg die Wirte und Anlieger empört. Sie sehen das anders, weil sie dort Einbrüche, Belästigungen durch Punks und Dealer erleben.

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Foto: rpo

Am Burgplatz in der Altstadt scheiden sich die Geister: Ist dieses Wahrzeichen rund um den Schlossturm unproblematisch? Oder doch ein Zentrum der Kriminalität? Polizeipräsident Herbert Schenkelberg hat in einem gestern veröffentlichten Interview erklärt, der Burgplatz sei sicher, es gebe dort keine Drogenkriminalität. Diese Aussage verursachte bei den Wirten und Anliegern helle Empörung. Dirk Schaper (Altstadtgemeinschaft) sagte für den Initiativkreis Burgplatz, genau das Gegenteil sei der Fall: Die Wirte berichteten von Belästigungen durch Punks, Sachbeschädigungen und Einbrüchen von Junkies, die sich so Geld für den nächsten Schuss besorgen.

Die Vorgeschichte: Wegen massiver Beschwerden über den Burgplatz und die Freitreppe zum Rhein fordert die Stadtverwaltung seit langem, dort - wie an der Bolkerstraße - eine Videoüberwachung zu installieren. Dies wäre eine Entscheidung der Polizei, und die ist zurückhaltend mit solchen Maßnahmen, weil die Gesetzeslage eng und man sicher ist, mit einer Videoüberwachung Kriminalität nicht verhindern, sondern nur verschieben zu können. Polizeipräsident Herbert Schenkelberg hat jedoch zuletzt erklärt, er werde die Lage unter die Lupe nehmen lassen und dann entscheiden. Also wurde die Polizeipräsenz am Burgplatz erhöht - und nach einigen Wochen zog man Bilanz. Das Ergebnis: Nach Erkenntnissen der Polizei kann man den Burgplatz keineswegs als Kriminalitätsschwerpunkt bezeichnen, die Zahlen seien nicht höher also an anderen Stellen der Altstadt.

Die Anlieger und Wirte sehen das anders. Der "Goldene Ring" hat Ärger mit der Versicherung, weil er mehrfach zertrümmerte Fenster in Rechnung stellte, mehrfach wurden Einbrecher ertappt, ein anderer Gastronom musste mehrfach die Terrasse räumen, da Punks die Gäste belästigten.

Schenkelberg zieht sich auf die enge örtliche Begrenzung zurück: Er spreche nur vom Burgplatz und der Freitreppe, dass der benachbarte Stiftsplatz problematisch ist, sei auch der Polizei bekannt. Für die Anlieger und Wirte ist das Haarspalterei, sie sehen diesen Bereich als Gesamtheit.

Diese Meinungsverschiedenheiten will man nun ansprechen: Nächsten Dienstag gibt es Treffen der Polizei mit den Anliegern.

(RP)
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