Düsseldorf Weiße Flotte will WM auf Leinwänden am Schiff zeigen

Düsseldorf · In Düsseldorf wird es eine außergewöhnliche Art geben, die Spiele der Fußball-WM gemeinsam zu schauen: Michael Küffner, der Geschäftsführer der "Weißen Flotte" will die Deutschland-Spiele und möglicherweise auch weitere Partien auf LED-Leinwänden an den Seiten seines Schiffs "Düsseldorf" zeigen.

 Wie in dieser Animation stellt sich die Weiße Flotte die Fußballübertragung vor: Auf LED-Leinwänden an der Seite eines Schiffs sollen die Spiele zu sehen sein.

Wie in dieser Animation stellt sich die Weiße Flotte die Fußballübertragung vor: Auf LED-Leinwänden an der Seite eines Schiffs sollen die Spiele zu sehen sein.

Foto: Weisse Flotte

Das soll während der Übertragung direkt vor der Altstadt auf dem Rhein stehen, damit die Gäste von den Außenterrassen auf dem Rheinwerft gute Sicht haben und auch Passanten auf der oberen Rheinpromenade mitschauen können. Weil Küffner eine weitere LED-Leinwand auf der anderen Seite des Schiffs anbringen lassen will, könnten auch Fußball-Fans auf den Oberkasseler Rheinwiesen das Spiel verfolgen — falls sie aus der Entfernung genug erkennen.

Küffner ist fest entschlossen, seine Idee umzusetzen. Die Leinwände würden bereits gekauft. Ein finanzielles Interesse verfolge er mit dem Vorhaben nicht. "Wenn wir Fußball zeigen, ist unser Biergarten auch jetzt schon voll", sagt Küffner, der mit der Weißen Flotte auch eine große Gastronomie am Unteren Rheinwerft und das Partschiff MS Allegra betreibt. Dem Unternehmen entstünden im Gegenteil Kosten von 100 000 bis 150 000 Euro, die Küffner als Werbemaßnahme für seine Flotte zum 20-jährigen Bestehen investieren will.

Probe-Betrieb startet in den nächsten Wochen

Wie er seinen Plan umsetzen will, hat er noch nicht in allen Details entschieden. In den nächsten Wochen werde die Schiff-Übertragung im Probebetrieb getestet. Ob das Schiff am Ende direkt vor der Unteren Rheinwerft, vor dem Burgplatz oder vor den Wiesen am Landtag stehen wird, ist noch nicht entschieden. Ebenfalls unklar ist, ob die "Düsseldorf" vor Anker gehen wird oder langsam gegen die Strömung anfahren.
Ob und wie der Plan realisiert werden kann, wird auch von den Entscheidungen der zuständigen Behörden abhängen. Küffner geht davon aus, dass seine Erlaubnis für Außengastronomie auch das Fußballgucken vom Schiff abdeckt. "Das Ordnungsamt kann aber gern auf uns zukommen", sagt Küffner. Einen zusätzlichen Ausschank zum Beispiel auf dem Burgplatz plane er nicht. Weil der Ton nicht vom Schiff, sondern aus der Gastronomie kommen soll, erwartet er auch keine zusätzlichen Gema-Gebühren.

Beim Ordnungsamt wollte man das Vorhaben zunächst nicht kommentieren. "Wir können erst prüfen, wenn wir die genauen Bedingungen kennen." Bislang liege kein Antrag vor. Ähnlich lautet die Stellungnahme des Wasser- und Schifffahrtsamts Köln, das für den Rhein in Düsseldorf zuständig ist. Man müsse prüfen, ob der Ablauf und sie Sicherheit des Schiffsverkehrs auf der wichtigen Bundeswasserstraße Rhein gestört werden. Für das Feuerwerk am Japan-Tag etwa werde in jedem Jahr eine Sondergenehmigung eingeholt. Küffner meint hingegen, dass er für ein Halten des Schiffs neben der Fahrrinne keine Sondergenehmigung brauche. "Ich will aber keinen Streit", sagt der Gastronom. "Ich möchte die Idee umsetzen."

Unterstützung erhielt Küffner vom SPD-Oberbürgermeister-Kandidat Thomas Geisel. Er findet die Initiative der Weißen Flotte "begrüßenswert". Zuletzt habe es kaum Public Viewings in Düsseldorf gegeben, kritisiert Geisel. "Das muss anders werden."

(RP)
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