Düsseldorf Weihnachtsmarkt wird internationaler

Düsseldorf · Die Schausteller stellen sich darauf ein, dass ab Donnerstag auch wieder Zehntausende Gäste aus dem Ausland auf den Weihnachtsmarkt kommen. Düsseldorfs Popularität für Adventstouristen bringt dem Einzelhandel Millionen.

 Oliver Wilmering hat seine Lebkuchen-Herzen auf die internationale Kundschaft der Düsseldorfer Märkte eingestellt.

Oliver Wilmering hat seine Lebkuchen-Herzen auf die internationale Kundschaft der Düsseldorfer Märkte eingestellt.

Foto: Andreas Bretz

Oliver Wilmering geht mit der Zeit. Seit 20 Jahren steht er mit einer Bude auf dem Weihnachtsmarkt in Düsseldorf, stetig stellt er sich mehr auf die Bedürfnisse von internationaler Kundschaft ein: Die Lebkuchenherzen, die er auf dem Marktplatz verkauft, gibt es zum Beispiel längst auch auf Englisch, die Verkäufer sind zur Kommunikation in Fremdsprachen geschult.

"Früher kamen vor allem Niederländer, jetzt kommen auch Besucher aus England, Italien, Belgien oder Schottland", sagt Wilmering. Der Schausteller, der auch Sprecher des Düsseldorfer Branchenverbands ist, freut sich über diese Entwicklung - schließlich sehen er und seine Kollegen den Weihnachtsmärkten, die heute eröffnet werden, mit besonderer Vorfreude entgegen. "Sie sind einer der wichtigsten Faktoren für unsere Jahresbilanz."

Der Einzelhandel bedankt sich mit dem "Licht-Dom"

Nicht nur die Schausteller spüren deutlich die Entwicklung der sieben Weihnachtsmärkte in der Innenstadt, die zwischen Schadowstraße und Marktplatz so eng aneinander stehen, dass sie wie ein einziger großer Markt wirken.

Die Zahl der Besucher von Auswärts hat erheblich zugenommen. Das freut nicht zuletzt den Einzelhandel, der sich von den Märkten eine spürbare Entwicklung des Geschäfts erhofft. Die Kö-Anlieger wollen deshalb mit dem "Licht-Dom", einer tonnenschweren Lichtinstallation, ab dem 1. Dezember die umsatzfördernde Adventsstimmung noch verstärken.

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Foto: Hochschwarzwald Tourismus GmbH

Die Zahlen der städtischen Marketinggesellschaft DMT, die die Märkte ausrichtet, zeigen eine enorme Attraktivität der Stadt für ausländische Gäste: In den Adventsmonaten November und Dezember wurden im Vorjahr rund 740.000 Gästeübernachtungen gezählt. Mit einem Gesamtumsatz von 162 Millionen Euro durch die Gäste während dieser Zeit profitiert der Einzelhandel den Zahlen der DMT zufolge stark von den Advents-Touristen.

Allein die Gäste, die den Weihnachtsmarkt als Tagesausflügler in Reisebussen besucht haben, sorgen demnach für über 3,2 Millionen Euro Umsatz. Welcher Anteil der Besucher zum Shopping kommt und wer für die Weihnachtsmärkte, ist dabei unklar - den Beteiligten aber auch recht egal. DMT-Chef Frank Schrader spricht vom "Gesamterlebnis Düsseldorf", das man vermarkten wolle.

Zwei Drittel der Reisebusse kommen aus den Niederlanden

Nach wir vor gilt dabei: Die Weihnachtszeit ist vor allem die Zeit der Niederländer. Gäste aus dem Nachbarland sorgten allein im Dezember des vergangenen Jahres für 43.000 Übernachtungen und für zwei Drittel der 2100 Reisebusse. Bei der DMT geht man davon aus, dass für das laufende Jahr wieder so viele Busse angemeldet werden. Aktuell hat man bereits 1200 Reservierungen von Busunternehmen.

Ein Wachstumsmarkt für den Düsseldorfer Adventstourismus ist derweil Großbritannien. Im Dezember 2015 sorgten Briten für 19.500 Übernachtungen - ein Plus von fünf Prozent. Die städtischen Marketingleute hoffen darauf, dass sich dieser Trend fortsetzt: Sie kooperieren erstmals mit Lastminute.com, einem großen Online-Reiseportal. Auch in anderen Medien wirbt Düsseldorf international um Adventsbesucher, neuerdings auch mit einem Videofilm in den sozialen Netzwerken.

Bei den Märkten selbst gibt es diesmal keine großen Änderungen: 215 Hütten und Karussells werben bis 23. Dezember um Kunden, dazu das Riesenrad mit dem französischen Dorf auf dem Burgplatz.

(arl)
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