Corona in Düsseldorf Weihnachtsmarkt nur noch mit Bändchen

Update | Düsseldorf · Wer auf dem Weihnachtsmarkt in Düsseldorf bedient werden will, braucht ab Montag ein Bändchen. Dieses erhalten nur Geimpfte und Genesene. Und: Die Stadt startet am Montag hinter dem Bahnhof ein Impfzentrum 2.0.

Am Weihnachtsmarkt vor dem Rathaus wird bereits der Zugang kontrolliert.

Am Weihnachtsmarkt vor dem Rathaus wird bereits der Zugang kontrolliert.

Foto: Wolfgang Harste

An großen Menschenansammlungen teilzunehmen ist angesichts des explodierenden Infektionsgeschehens nicht unbedingt empfehlenswert. Der Besuch des Weihnachtsmarktes findet an frischer Luft statt und ist nur Geimpften und Genesenen gestattet – ein kalkulierbares Risiko also, wenn man vorsichtig bleibt. Um 2G auch durchzusetzen, werden ab Montag nur noch Menschen an den Buden bedient, die ein Bändchen tragen.

Die Bändchen werden an den Ständen nach Kontrolle des Impfnachweises oder des Genesenen-Status ausgegeben. Am Rathaus übernimmt dies die Security. Wer bereits ein 2G-Bändchen hat, wird beim Zugang zum Marktplatz wie alle anderen Besucher behandelt und muss sich zur Kontrolle des 2G-Bändchens anstellen. Das Bändchen ist nicht gleichbedeutend mit einem Vorrecht beim Einlass auf abgesperrte Plätze.

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Foto: Christoph Schroeter

Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) hatte am Freitagmorgen gesagt, die Bändchen-Regelung gelte ab diesem Samstag. Dies konnte die Stadttochter Düsseldorf Tourismus offenbar nicht umsetzen. Keller kündigte bei der wöchentlichen Corona-Pressekonferenz zudem an, dass in den nächsten Tagen weitere Plätze des Weihnachtsmarktes eingefriedet und mit Zugangskontrollen versehen werden. Dies soll auch dabei helfen, Überfüllungen der Märkte zu verhindern. „Wir wissen von der Bändchen-Regelung nichts“, sagte am Freitagnachmittag Oliver Wilmering, Vorsitzender der Düsseldorfer Schausteller.

Ab dem kommenden Montag wird das Impfangebot der Stadt massiv ausgebaut. In den ehemaligen Räumen der Zentralbücherei am Bertha-von-Suttner-Platz entsteht nach den Worten von Stadtdirektor Burkhard Hintzsche, der den Corona-Krisenstab leitet, ein Impfzentrum 2.0.

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Foto: Hans-Juergen Bauer

Dort stehen dann zwölf Impfstraßen zur Verfügung, 1800 Impfungen können pro Tag durchgeführt werden. Donnerstags ist von 8 bis 22 Uhr geöffnet, an den übrigen Tagen (außer Sonntag) von 10 bis 18 Uhr. Jeder ab zwölf Jahren kann dort geimpft werden, die Auffrischungsimpfung ist ab 18 Jahren möglich. Termine müssen nicht vereinbart werden. 

Weiterhin gibt es zudem die Einsätze des Impfmobils, auch die Impfstation in der Heinrich-Heine-Allee bleibt erhalten. Die Öffnungszeiten dort sind montags bis freitags 10 bis 17.30 Uhr. Ingesamt verdoppelt die Stadt ihr Angebot auf 2850 Impfungen pro Tag und macht so 68.400 Impfungen im Monat möglich. Hinzu kommen die Impfungen bei niedergelassenen Ärzten sowie Betriebsärzten.

„Lassen Sie sich impfen und testen“, appellierte OB Keller an die Bevölkerung. „Und lassen Sie sich nicht durch Impfdurchbrüche verunsichern, denn die Impfung schützt im Falle einer Infektion vor schweren Verläufen.“ Keller bilanzierte, es sei gut, dass die Stadt ihre Impfstellen in der Stadt  geöffnet gelassen habe, als der Bund die Impfzentren geschlossen habe. Das habe 25.000 zusätzliche Impfungen gebracht, was sich jetzt auszahle. 

Aktuell kommt die Stadt bei der Kontaktpersonennachverfolgung mit ihrem Personal hin. Es werde aber geprüft, ob wieder die Unterstützung der Bundeswehr angefordert werde. 12.000 Soldaten stellt der Bund für diese Aufgabe zur Verfügung. Die neuen Regelungen von Bund und Land will die Stadt umsetzen und keine Sonderwege gegen. Es gilt bereits seit dem 1. Oktober  die 2G-Regel für städtische Veranstaltungen und seit 1. November bei Kulturveranstaltungen in städtischer Trägerschaft.

So sehen die aktuellen Zahlen aus: Bislang haben sich 37.472  Düsseldorferinnen und Düsseldorfern (plus 232) eine Infektion mit dem Coronavirus zugezogen. Nach Information des Landeszentrums Gesundheit sind aktuell rund 2300 Personen in Düsseldorf infiziert. Von ihnen werden 93 in Krankenhäusern behandelt, davon 23 auf Intensivstationen. Am Donnerstag waren lediglich noch fünf Intensivbetten frei. 34.700 Personen sind inzwischen genesen. 521 Menschen (plus drei), die mit dem Coronavirus infiziert waren, sind bisher in Düsseldorf gestorben.

Die sogenannte 7-Tages-Inzidenz liegt bei 238 (Vortag: 240), der Wert gibt die Zahl der bekannt gewordenen Infektionen in den letzten sieben Tagen pro 100.000 Einwohner an. Bei den 10- bis 19-Jährigen ist die Inzidenz mit 423,3 am höchsten, bei den über 90-Jährigen mit 48,8 am niedrigsten. Nur die Altersgruppe über 80 hat eine Inzidenz unter 100. In Quarantäne befinden sich aktuell 3900 Menschen.

  Am Donnerstag wurden von der Stadt 1560 Personen geimpft, davon erhielten 1064 ihre Auffrischungsimpfung. Ingesamt wurden bislang 495.554 Menschen in Düsseldorf geimpft, davon haben 470.795 ihre erste und zweite Impfung erhalten. Insgesamt wurden 995.466 Impfungen vorgenommen, darunter 29.117 Auffrischungsimpfungen.  Laut Hintzsche liegt die Impfquote bei 75,7 Prozent, allerdings sind darin auch Pendler enthalten, die sich in Düsseldorf haben impfen lassen, aber nicht hier wohnen.

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