3G-Regelung geplant Düsseldorfer Weihnachtsmärkte auch für Getestete offen – trotz anderer Vorgabe

Düsseldorf · Düsseldorfs Oberbürgermeister Stephan Keller will städtische Veranstaltungen nur für Geimpfte und Genesene öffnen – ausgerechnet für die besucherstarken Weihnachtsmärkte gibt es eine Ausnahme. Eine flächendeckende Kontrolle der Nachweise ist nicht geplant.

Die Weihnachtsmärkte kehren zurück. Hier ein Foto von 2017.

Die Weihnachtsmärkte kehren zurück. Hier ein Foto von 2017.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Kostenpflichtiger Inhalt Düsseldorf wird seine Weihnachtsmärkte auch für Ungeimpfte mit einem Testnachweis öffnen – obwohl die Stadtspitze eigentlich die sogenannte 2G-Regel für alle städtischen Veranstaltungen verordnet hat, also den Zutritt nur für Geimpfte und Genesene. Ausgerechnet für die am 18. November startenden Märkte in der Innenstadt, eine der besucherstärksten Attraktionen des Veranstaltungsjahres, wird aber eine Ausnahme gemacht.

Die Stadttochter Düsseldorf Tourismus, die als Veranstalter auftritt, begründet diese Entscheidung mit praktischen Erwägungen. Ein Zugang nur für Geimpfte und Genesene ließe sich für die Innenstadt „nicht ohne Weiteres flächendeckend umsetzen“, so eine Sprecherin. Andere Städte schätzen das anders ein: Auf dem Duisburger Weihnachtsmarkt zum Beispiel wird 2G gelten.

Die Weihnachtsmärkte kehren nach der Zwangspause im vergangenen Jahr mit einem auf die Pandemie eingestellten Konzept zurück. Die Buden werden auf mehr Orte als bisher verteilt, unter anderen auch auf den neu gestalteten Gustaf-Gründgens-Platz. Dadurch ist die alte Zahl von rund 200 Hütten möglich. Einige Attraktionen wie das Weihnachtsliedersingen und Live-Musik sind weiterhin gestrichen.

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Foto: Panoramapilot

Die Organisatoren teilen mit, dass sie sich auf mögliche Szenarien für den Infektionsschutz vorbereitet haben. Denn die rechtlichen Vorgaben könnten sich je nach Verlauf der Pandemie bis zum Start oder danach noch verändern. Die Weihnachtsmärkte sollen bis zum 30. Dezember laufen.

Unklar ist, wie streng die Zugangsbeschränkung für Geimpfte, Genesene und Getestete überhaupt kontrolliert wird. Eine Zugangskontrolle, wie derzeit etwa auf der Kirmes am Staufenplatz, ist der Sprecherin zufolge nicht geplant – und etwa auf der Shoppingmeile Flinger Straße praktisch kaum durchzusetzen.

„Wie jedes Jahr können wir auch diesmal Gäste der Weihnachtsmärkte nicht überall von Besucher*innen der Innenstadt unterscheiden“, heißt es auf Nachfrage. Die Regel und damit die Kontrollen griffen daher vor allem dort, wo Menschen ganz klar den Weihnachtsmarkt besuchten: auf den Plätzen und an den Ständen.

Eine flächendeckende Kontrolle ist aber offenbar auch dort nicht geplant. Man werde sichtbar auf die Regelung hinweisen und „entsprechende Nachweise stichprobenartig kontrollieren“, heißt es weiter. Das könne durch einen Ordnungsdienst erfolgen. Solche Kontrollen könnten auch „zusätzlich wie in Gastronomie und Handel durch die Menschen vor Ort übernommen werden“, so die Sprecherin. Offenbar gibt es dazu noch keine finale Entscheidung.

Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) hatte eigentlich angekündigt, dass die Stadt den Zugang für ihre Veranstaltungen auf Geimpfte und Genesene beschränken will. Dies gilt für die meisten Veranstaltungen bereits seit Oktober, ab November kommen auch Bühnen wie Oper und Schauspielhaus dazu. Im ganzen Land debattieren derweil Kommunen, ob sie die Weihnachtsmärkte auch für Getestete öffnen wollen. Teilweise lassen sich die Städte die Entscheidung immer noch offen.

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