Düsseldorf Weihnachtsbäume werden Dünger

Düsseldorf · Ab morgen sammelt die Gesellschaft für Abfallwirtschaft und Stadtreinigung (Awista) in ganz Düsseldorf die ausgedienten Tannenbäume ein. Danach werden sie kompostiert und etwa in der Landwirtschaft verwertet.

 Die Mitarbeiter der Awista können bei der Abholung der Weihnachtsbäume nur die Bäume selbst transportieren – schließlich wird die Ladung zum Kompost gebracht. Sie müssen deshalb vorher von den Besitzern von jeglichem Schmuck sowie von Plastiktüten und -töpfen befreit werden.

Die Mitarbeiter der Awista können bei der Abholung der Weihnachtsbäume nur die Bäume selbst transportieren – schließlich wird die Ladung zum Kompost gebracht. Sie müssen deshalb vorher von den Besitzern von jeglichem Schmuck sowie von Plastiktüten und -töpfen befreit werden.

Foto: Werner gabriel

Fünf Wochen. So lange dauert es im Schnitt, bis Düsseldorfs ausgediente Weihnachtsbäume ihr zweites Leben beginnen: Kompostiert und zu Humus umgewandelt, werden die Reste der Bäume dann zum Beispiel in der Landwirtschaft als Dünger genutzt oder an Privatpersonen zum Gebrauch im eigenen Garten verkauft. Ab morgen sammelt die Gesellschaft für Abfallwirtschaft und Stadtreinigung (Awista) deshalb wieder im gesamten Stadtgebiet die ausgedienten und abgeschmückten Bäume ein. Gebracht werden sie dann in die Kompostieranlagen des Unternehmens.

"Davon haben wir zwei Stück: eine in Düsseldorf-Hamm und eine in Ratingen. Alle Bäume aus dem südlichen Teil von Düsseldorf kommen nach Hamm, die aus dem Norden nach Ratingen", sagt Ralf Böhme von der Awista. Seit etwa 15 Jahren sammelt das Unternehmen jedes Jahr mehrere zehntausend Bäume in Düsseldorf ein, um den als Grünschnitt geltenden Abfall zu kompostieren.

Das geschieht in den beiden Anlagen der Awista jedoch auf unterschiedliche Weise: Während in Hamm sogenannter offener Kompost liegt, auf dem der Grünschnitt an der frischen Luft verrottet, ist die Anlage in Ratingen geschlossen und funktioniert wie eine riesige, eigenständige Maschine. So wird der Kompost dort etwa automatisch "umgesetzt", das heißt von der einen Stelle zur anderen versetzt und umgedreht, damit die darin enthaltenen Stoffe schneller verrotten können. Im offenen Kompost geschieht dies noch per Hand. "In unserer geschlossenen Anlage wird der Kompost deshalb schneller zu Humus und somit auch die alten Weihnachtsbäume schneller verarbeitet", sagt Böhme.

Doch weil es sich bei der Entsorgung der Bäume eben um biologischen Abfall handelt, müssen sie, wenn sie von der Awista abgeholt werden, auch völlig von Weihnachtsschmuck, Lametta oder Plastiktüten befreit sein. Das ist nicht immer der Fall, wie Ralf Böhme erzählt: "Zwar finden wir nur noch selten Lametta an den Bäumen und Weihnachtsschmuck schon gar nicht, aber viele Menschen packen ihren Weihnachtsbaum im heimischen Wohnzimmer in Plastiktüten, damit er nicht nadelt, und stellen ihn dann auch in der Tüte vor die Tür." Wer seinen Tannenbaum im Blumentopf im Wohnzimmer aufgestellt hatte, lasse außerdem oft noch den Plastiktopf dran, wenn er den Baum zum Abtransport auf der Straße deponiere. Die Folge: Die Mitarbeiter der Awista müssen die Bäume vom Plastik befreien und die Verpackungen, die nicht in dem für Grünschnitt vorgesehenen Wagen mitgenommen werden können, am Straßenrand liegenlassen.

Übrigens werden auch alle Bäume, die an den bekannten Grünschnitt-Stellen der Awista oder an den Recyclinghöfen abgegeben werden später kompostiert. Informationen zu den Öffnungszeiten der Annahmestellen gibt es unter www.awista.de.

(lai)
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