Wichtige Rituale Weihnachten bei Familie Schentek

Düsseldorf · Von den Lichterketten am Anfang des Advents über die Plätzchen nach Omas Rezept bis zur traditionellen Musik am Heiligabend: Im Drei-Generationen-Haus in Rath folgt jeder Schritt bis Weihnachten eingespielten Ritualen.

 Die Weihnachtszeit besteht bei Familie Schentek aus Rath aus vielen kleinen und großen Ritualen. 

Die Weihnachtszeit besteht bei Familie Schentek aus Rath aus vielen kleinen und großen Ritualen. 

Foto: Endermann, Andreas (end)

Schon von Weitem sieht man, dass es sich bei Familie Schentek um Weihnachtsfans handelt. Das Haus in einer Seitenstraße in Rath, in dem drei Generationen wohnen, ist weihnachtlich beleuchtet und geschmückt. Wie jedes Jahr wird die Weihnachtssaison mit der Verkabelung der Leuchtketten eingeläutet. Und auch jeder weitere Schritt in der Vorbereitung auf das Fest folgt lange eingespielten Ritualen.

„Die Lichterketten bringe ich schon im November an, zum Beginn des Weihnachtsmarktes machen wir sie  an“, sagt Markus Schentek. Für seine Frau Birgit beginnt der Advent mit dem Plätzchenbacken – natürlich wie immer nach Rezepten von ihrer Oma. Ein Pflichttermin für alle drei Generationen ist dann das Schreiben eines Wunschzettels. „Das muss sein, den machen alle. Egal wie alt sie sind“, sagt die 18-jährige Janina. Dabei schaut sie zu ihren Großeltern Bruni und Helmut, die mit am Küchentisch sitzen. „Früher hat das Christkind den Zettel noch vor meiner Tür abgeholt, da habe ich aber auch noch einen Din-A3-Zettel mit Bildchen gestaltet“, fügt Janina lächelnd hinzu.

Im Advent setzen sich Janina und ihre Eltern immer einen Abend zusammen vor den Fernseher und schauen die Weihnachtskomödie „Schöne Bescherung“ mit Chevy Chase – Oma und Opa sind dann ausnahmsweise nicht dabei, denn ihnen ist der Film zu klamaukig. „Das muss sein, sonst ist es kein richtiges Weihnachten“, sagt die jüngste Schentek. „Wir kennen den Film auswendig, da spricht dann jeder seine Lieblingszeilen vor.“

Weiter im Vorbereitungskalender geht es für Familie Schentek wie jedes Jahr mit dem Kauf des Christbaumes. „Wir fahren immer alle zusammen auf den Markt nach Heltorf“, sagt die 53-jährige Birgit. Dort trinkt die Familie Glühwein und sucht einen für ihr Wohnzimmer passenden Baum aus. „Der geht  bis knapp unter die Decke“, erklärt Janina. Fürs Schmücken ist Vater Thomas zuständig. „Da kommen etwa 1000 Kerzen drauf“, sagt der 52-Jährige. „Die Lichterketten werden aber nicht einfach nur auf den Baum gelegt, sondern feinsäuberlich um die Äste gewickelt.“ Unter den Baum kommt eine Krippe, die von Birigts Großvater stammt.

Nach all den Vorbereitungen, dem Backen, Schmücken und Einkaufen geht das Fest für die Familie dann am Nachmittag des Heiligen Abends so richtig los. „Vorher sind wir immer noch im Stress. Der fällt dann aber schnell ab, wenn wir alle im Kindergottesdienst sitzen“, sagt Birgit. Wieder zu Hause gibt es Kaffee und Kuchen, den Birgits Vater mitbringt. Vor der Bescherung singt die Familie zusammen Weihnachtslieder. „Früher habe ich das Singen auf der Hammondorgel begleitet, heute machen wir das aber ohne“, sagt Oma Bruni.

Und überhaupt habe sich dann doch einiges geändert, fügt der 78-jährige Helmut hinzu. In den mageren Nachkriegszeiten gab es natürlich viel weniger Geschenke und Konsum. „Trotzdem war Weihnachten immer ein schönes Fest, an dem die ganze Familie zusammenkam“, sagt der ehemalige Betriebsrat der Schlösser Brauerei. Und auch heute sitzt am Heiligen Abend die Familie Schentek bei ihrem Weihnachtsklassiker Fondue zusammen. „Das kann dann durchaus auch spät werden bei uns, wenn wir alle gemütlich zusammensitzen“, sagt Markus. Für die musikalische Unterhaltung ist dann seine Tochter Janina zuständig, die am liebsten die Weihnachtslieder von Michael Bublé auflegt.

Nach einer langen Heiligen Nacht macht die Familie am nächsten Morgen erstmal einen Spaziergang, bevor sie zusammen Mittagessen gehen.Früher war der Ablauf der Feiertage noch stärker durch die Kirchgänge strukturiert. „Damals sind wir jeden Tag eine halbe Stunde zu Fuß in die Kirche gegangen“, fügt die 78-Jährige hinzu.

Nach zwei Tagen des familiären Zusammenseins enden die Feiertage am Zweiten Weihnachtstag ganz entspannt. „Der 26. ist zur freien Verfügung, da kann dann jeder machen, was er will. Das machen wir immer so“, sagt Birgit Schentek. Und im nächsten Jahr geht es dann bei Familie Schentek wieder genauso wie im vergangenen Jahr mit der Beleuchtung los.

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