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Tunnel unter dem Kaufhof Wehrhahn-Linie: Test für Eispanzer

Düsseldorf · Die größte Herausforderung beim Bau der Wehrhahn-Linie ist ab 2010 die Phase unter dem denkmalgeschützten Gebäude der Galeria Kaufhof an der Kö. Um möglichst auszuschließen, dass Unglücke wie nun in Köln passieren, hat sich die Stadt vor Jahren für das teure, aber sichere Verfahren der Vereisung entschieden: Der U-Bahnhof, der unter dem Kaufhof in bergmännischer Bauweise entsteht, wird im Schutz eines mehrere Meter dicken Eispanzers gebaut.

Hier entsteht die Wehrhahn-Linie
18 Bilder

Hier entsteht die Wehrhahn-Linie

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Dabei werden in etwa zehn Metern Tiefe, dicht an dicht mit etwa einem Meter Abstand horizontal Stahlrohre verlegt, um die herum sich dann die Eisschicht bildet. Der Eispanzer wird so fest sein, dass er das Kaufhaus trägt, während darunter gebaut wird. ´

"Es ist kein neues Verfahren", sagt Andrea Blome, Leiterin des Amts für Verkehrsmanagement. "In München wurde es bereits erfolgreich beim U-Bahnbau unter dem Rathaus angewandt."

Dafür wurde die Arbeitsgemeinschaft "Unterfahrung Kaufhof Kö" gebildet. Den Zuschlag für den 85 Millionen teuren Auftrag bekam die Bietergemeinschaft Max Bögl und Wayss & Freytag. Das Unternehmen Max Bögl arbeitet mit einem Verfahren, das punktgenau Eisringe in die Erde stoßen kann.

Probebohrungen geplant

Damit im Ernstfall alles glatt geht, wird erst einmal auf einem städtischen Gelände an der Oberlöricker Straße zur Probe gebohrt. Dafür wird in den nächsten Tagen und Wochen eine 100 Quadratmeter große und zwölf Meter tiefe Grube auf dem Areal ausgehoben.

Die Sohle wird, anders als später beim Kaufhof, aus Unterwasserbeton angelegt. Das heißt, das Grundwasser muss nicht — wie auf der Kö — abgepumpt werden, sondern die Spundwände werden bei bestehendem Grundwasserspiegel in den Boden gegraben. Aus der Grube können in etwa zehn Metern Tiefe zwei bis drei horizontale Test-Bohrungen erfolgen.

"Die Bohrungen können freigelegt und somit optisch überprüft werden", erklärt Blome. Die geologischen und Grundwasser-Verhältnisse auf dem Löricker Areal seien vergleichbar mit denen auf dem Kaufhof-Grundstück. Es werde jedoch nur getestet, ob die Bohrung technisch funktioniere, es handle sich nicht um eine komplette Simulation.

Sorgsame Vorbereitung

Von voraussichtlich Ende Mai bis September sollen auf dem Testfeld unter anderem die Steuerbarkeit, das Behandeln von Hindernissen und die Messtechnik während des Bohrvorgangs geprüft werden. "Das gehört zu einer sorgsamen Bauvorbereitung dazu", betont Blome, "um sicherzustellen, dass das Verfahren wirklich reibungslos funktioniert."

(RP)
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