Probleme auf der Wehrhahn-Linie in Düsseldorf Kunden ärgern sich über kaputte Rolltreppen

Düsseldorf · Immer wieder stehen Rolltreppen an der Wehrhahn-Linie still. Die Kunden ärgern sich, genauso wie ein CDU-Ratsherr - doch die Rheinbahn weist die Vorwürfe von sich.

 Am U-Bahnhof Benrather Straße muss man derzeit zu Fuß zum Gleis steigen. Und das noch bis Ende Juli.

Am U-Bahnhof Benrather Straße muss man derzeit zu Fuß zum Gleis steigen. Und das noch bis Ende Juli.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Wer dieser Tage an der Benrather Straße in die U-Bahnen der Wehrhahnlinie einsteigen will, dem wird unter Umständen leicht schwindelig. So geht es jedenfalls Monika Merkel. Weil die Rolltreppe nach unten nicht funktioniert, steigt sie mit Muskelkraft herunter. „Wenn schon die Rolltreppe nicht funktioniert, wäre es besser, wenn es hier eine normale Treppe gäbe“, sagt sie.

Seit die Wehrhahnlinie eingeweiht wurde, gibt es immer wieder Probleme mit den Rolltreppen. Eine Ortsbegehung zeigt:

  • Am Dienstag stehen den sechs unterirdischen Haltestellen insgesamt drei Rolltreppen still – am Kirchplatz, an der Schadowstraße und an der Benrather Straße. Hier soll die Treppe frühestens am 30. Juli repariert sein.
  • Am Mittwoch sind zwei stillgelegte Rolltreppen am U-Bahnhof Heinrich-Heine-Allee dazugekommen, am Kirchplatz ist jetzt eine andere Rolltreppe als vorher nicht in Betrieb.
  • Am Kirchplatz und an der Benrather Straße gibt es eine Art Rolltreppenersatzverkehr: Eine Rolltreppe muss jetzt in beide Richtungen befahren werden, um die andere zu ersetzen.

Das kostet Zeit und Nerven. Die Kunden sind dementsprechend sauer: „Es wurde so viel Geld hier verbaut, dann sollte es auch klappen“, sagt Sabine Schulze-Strasser. „Eine Frechheit für ältere Leute“, schimpft eine andere Frau.

CDU-Verkehrsexperte fühlt sich schlecht informiert

Sauer ist auch Ratsherr Andreas Hartnigk. Als CDU-Verkehrsexperte und Mitglied des Rheinbahn-Aufsichtsrats schaut er genau hin, wenn er an einer Haltestelle vorbei kommt. Auch er hat das Wartungs-Schild an der Benrather Straße entdeckt. „Es gibt nicht mal einen Hinweis auf die Alternativen zur Rolltreppe und wo man sie findet“, kritisiert er. „Das kann die Rheinbahn besser.“

Vor allem stört Hartnigk aber, dass er den Defekt zufällig entdeckt hat. „Warum hat Herr Clausecker bei der letzten Aufsichtsratssitzung nicht davon berichtet?“, fragt er. Gemeint ist Rheinbahn-Vorstandssprecher Michael Clausecker. Die Sitzung war am 19. Juni. „Man hat fast den Eindruck, er wusste davon gar nichts.“

An der Benrather Straße fehlt ein Ersatzteil

Ob das der Fall sei, könne er nicht sagen, erklärt Rheinbahn-Sprecher Eckhard Lander dazu. Der Aufsichtsrat erhalte aber die Pressemitteilungen der Rheinbahn. Am 22. Juni vermeldete die Pressestelle die Reparaturen an der Benrather Straße und wie lange sie dauern sollen. 

Laut Rheinbahn sind die stillgelegten Rolltreppen an Heine-Allee, Schadowstraße und Kirchplatz auf TÜV-Prüfungen und Wartungsarbeiten der Herstellerfirma Otis zurückzuführen. „Dazu werden die Rolltreppen für einige Stunden gestoppt“, sagt Rheinbahn-Sprecherin Heike Schuster. Diese Wartungsarbeiten würden nicht extra angekündigt. „In diesen Fällen immer ein Schild aufzustellen, wäre sehr aufwändig.“ Man bitte die Kunden um Verständnis, dass sie Umwege in Kauf nehmen müssten.

Dass die Reparaturen an der Benrather Straße bis mindestens 30. Juli dauern sollen, hänge damit zusammen, dass die Firma Otis die kaputte Transportkette nicht schneller ersetzen könne, sagt Rheinbahn-Sprecher Eckhard Lander. „Das ist natürlich Mist“, sagt er. Als Dienstleistungsunternehmen sei die Rheinbahn natürlich nicht begeistert, dass die Zuwege zu einer Station wochenlang nicht voll funktionsfähig sind.

Von diesem Fall abgesehen, laufe die Zusammenarbeit mit Otis aber inzwischen gut. „Die Ausfallzahlen für die Rolltreppen auf der Wehrhahn-Linie sind mittlerweile auf normalem Niveau.“

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