Prozess um Düsseldorfer Wehrhahn-Attentat Zeugin sah Angeklagten mehrfach in Tatortnähe

Düsseldorf · Eine neue Zeugin belastet den aus der Haft entlassenen Angeklagten im Prozess um das Düsseldorfer Wehrhahn-Attentat. Der Mann sei kurz nach der Explosion am Tatort gewesen.

Wehrhahn-Anschlag in Düsseldorf: Prozess gestartet
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Prozess zum Wehrhahn-Anschlag startet in Düsseldorf

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Foto: dpa, fg

Eine Anwohnerin hat den mutmaßlichen Wehrhahn-Attentäter nach eigener Aussage mehrfach nach der Bombenexplosion in Tatortnähe gesehen. Die 57-Jährige berichtete am Dienstag als Zeugin vor dem Düsseldorfer Landgericht, bereits wenige Minuten nach der Explosion habe der Angeklagte in Tatortnähe unter einem Baum gestanden und das Geschehen beobachtet. „Er wirkte sehr unruhig“, hatte sie damals bei der Polizei zu Protokoll gegeben.

Mitten in der Nacht sei sie dann aufgewacht und habe aus dem Fenster geschaut. An der Absperrung des Tatorts habe sie den Angeklagten erneut gesehen, im Gespräch mit zwei Polizisten. „Es war sonst niemand auf der Straße. Das kam mir sehr ungewöhnlich vor.“ Sie habe noch gerufen, was er da mache, aber keine Antwort erhalten. Es müsse zwischen 4 und 5 Uhr nachts gewesen sein.

Als die Bombe explodierte, habe sie auf dem Fahrrad gesessen, um einzukaufen und den Knall gehört. Auf dem Rückweg habe sie dann eine sehr stark blutende Frau am Tatort gesehen, sagte die Zeugin und brach bei der Erinnerung in Tränen aus.

Bei dem Bombenanschlag am Düsseldorfer S-Bahnhof Wehrhahn waren am 27. Juli 2000 zehn Menschen aus einer zwölfköpfigen Gruppe verletzt worden, einige von ihnen lebensgefährlich. Ein ungeborenes Baby starb im Mutterleib. Bei den Opfern handelt es sich um Zuwanderer aus Osteuropa, viele von ihnen jüdischen Glaubens. Der Angeklagte bestreitet, die Bombe gezündet zu haben.

(sef/dpa)
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