CSD in Düsseldorf "We are Europe! Are we Europe?"
Düsseldorf · Mit einer dreistündigen Parade erreichte am Sonntag der Christopher-Street-Day, kurz CSD, seinen Höhepunkt. Etwa 15 bunt geschmückte Wagen – etwa so viele wie im vergangenen Jahr - fuhren vom Graf-Adolf-Platz aus über die Königsallee und durch die Altstadt.
Mit einer dreistündigen Parade erreichte am Sonntag der Christopher-Street-Day, kurz CSD, seinen Höhepunkt. Etwa 15 bunt geschmückte Wagen — etwa so viele wie im vergangenen Jahr - fuhren vom Graf-Adolf-Platz aus über die Königsallee und durch die Altstadt.
Zahlreiche Gruppen und Organisationen begleiteten das schrille Treiben: mehrere Sportvereine aus Düsseldorf und Umgebung, einige Szene-Kneipen sowie der aus schwulen Mitgliedern bestehende Fortuna-Fan-Club. Viele Beteiligten hatten sich fantasievoll kostümiert: Männer trugen aufwändige Damenkleider, Pumps mit Schwindel erregend hohen Absätzen oder enge Lederhosen. Andere hatten kaum mehr auf dem Leib als Badeshorts.
Gaby Stang aus Derendorf und Vera Dürr aus Stockum beobachteten die Parade am Burgplatz. "Wir sind schon gestern den ganzen Tag auf den Straßenfest am Johannes-Rau-Platz gewesen", sagten die Frauen mittleren Alters. "Die Parade ist für uns aber etwas Besonderes." Als der schwul-lesbische Karnevalsverein an ihnen vorbeizog und rief "Die KG Regenbogen begrüßt alle Besucher mit einem dreifache Helau" grüßen die Frauen selbstverständlich mit einen lauten "Helau" zurück. "Wir haben hier viele schwule Freunde", sagte Vera Dürr. "Jeder, wie er mag — Leben und Leben lassen", fügte Vera Stang hinzu. "Alle sollen ihren Spaß haben."
Dass die Situation Homosexueller anderswo ernster ist, zeigt das Motto des Düsseldorfer CSD: "We are Europe! Are we Europe?". "Mit diesem Leitspruch machen wir auf die dramatischen Umstände der Schwulen und Lesben in vielen osteuropäischen Ländern aufmerksam", sagt Karl-Heinz Wahle vom CSD-Organisationsteam. Homosexualität sei in vielen Staaten zwar gesetzlich toleriert, würde aber von großen Teilen der Bevölkerung abgelehnt. "Eine ausgelassene und friedliche Parade wie in Düsseldorf ist in Moskau oder Split kaum möglich", sagt Wahle.
Der CSD nahm im Jahr 1969 seinen Anfang in der Christopher-Street in New York. Erstmals wehrten sich Homo-, Bi- und Transsexuelle gegen die Unterdrückung durch die Polizei. Seitdem feiert die so genannte "Community" den CSD und fordert mehr Toleranz und mehr Rechte für Homosexuelle.
Alle Fotos vom International Gayhappening in der Nachtresidenz finden sie hier!