Automeile am Höherweg Wasserstoff-Tankstelle eröffnet

Düsseldorf · Das Unternehmen Air Liquide hat an der Automeile am Höherweg die erste öffentliche Wasserstoff-Tankstelle für Pkw in NRW errichtet. Für den Bau und den Betrieb bis 2016 werden zwei Millionen Euro investiert. Die Tankstellen-Infrastruktur soll in den nächsten Jahren weiter ausgebaut werden.

 V.l.: Air-Liquide-Geschäftsführer M. Sieverding, NRW-Verkehrsminister M. Groschek, CEP-Vorsitzender P. Schnell, P. Thiesen (Opel)

V.l.: Air-Liquide-Geschäftsführer M. Sieverding, NRW-Verkehrsminister M. Groschek, CEP-Vorsitzender P. Schnell, P. Thiesen (Opel)

Foto: Endermann, Andreas

Drei bis fünf Minuten dauert es, bis der Autofahrer den Tank seines Fahrzeugs komplett befüllt hat. Der Einfüllstutzen hat eine gewisse Ähnlichkeit mit jenen, die man von herkömmlichen Tankstellen kennt. Doch an der Station am Höherweg fließt nicht Benzin in den Tank, sondern flüssiger Wasserstoff. Das Düsseldorfer Unternehmen Air Liquide eröffnete dort gestern die erste öffentliche Wasserstofftankstelle für Pkw in Nordrhein-Westfalen.

Bund und Industrie haben sich für einen Ausbau der Infrastruktur auf bundesweit 50 solcher Tankstellen bis 2015 ausgesprochen, um eine breitere Markteinführung von Wasserstoff-Fahrzeugen möglich machen. Zehn der Stationen soll Air Liquide errichten, davon drei weitere in NRW. "Unsere Tankstelle in Düsseldorf steht dabei besonders im Fokus", sagte Air-Liquide-Geschäftsführer Markus Sieverding: "Sie dient uns als Blaupause." So soll es an der Station auch Begleitforschung zur Akzeptanz der Tankstelle sowie Kundenbefragungen geben. "Es geht darum, möglichst viel Erfahrung zusammeln", so Sieverding.

Zwei Millionen Euro kosten der Bau und der Betrieb der Tankstelle bis 2016. Bis zu 50 Pkw täglich können hier gasförmigen Wasserstoff tanken - doch vor einer breiten Markteinführung der speziellen Brennstoffzellen-Autos werden vorerst nur einige Projektpartner dort tanken. So nutzt etwa die Energie-Agentur NRW die geräuscharmen Pkw, aus deren Auspuff nur Wasserdampf kommt, als Dienstfahrzeuge. Auch die Unternehmen E-Plus und 3M gehören zu den Partnern. Der Preis pro Kilogramm beträgt 9,50 Euro, etwa 100 Kilometer weit kommt man damit.

Zum Projekt an der Automeile gehört auch eine Info-Station, an der sich etwa Schulklassen über die mögliche Nutzung von Wasserstoff im Bereich Mobilität informieren können. Sieverding betonte, Wasserstoff gelte als Molekül der Zukunft - vielfältig produzierbar, gut speicherbar und bei der Umwandlung in Strom in einer Brennstoffzelle weitgehend emissionsfrei. "Wasserstoff-Fahrzeuge sind außerdem geräuscharm und schnell aufladbar."

Der Vorsitzende der Clean Energy Partnership (CEP), Patrick Schnell, sieht den Infrastrukturausbau auf einem guten Weg. Auch der nordrhein-westfälische Verkehrsminister Michael Groschek sagte, er glaube an die Zukunft der Elektromobilität. Es gehe um eine Versorgung mit Treibstoff, die wirtschaftlich vernünftig, gleichzeitig aber auch ökologisch verantwortlich sei. Nur so könne man die Automobilität sichern, die eine wichtige Errungenschaft sei. Groschek bezeichnet es als sein Ziel, landesweit mehr Busse mit Wasserstoff-Antrieb im öffentlichen Nahverkehr einzusetzen - bislang sind es erst zwei im Ruhrgebiet sowie zwei in Hürth und Köln.

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