Eltern-Kolumne Düsseldorf Spielen ist die beste Vorbereitung für die Schule

Elternkolumne Welche Fähigkeiten muss ein Erstklässler haben? Da gehen die Meinungen von Experten und Eltern mitunter auseinander.

 Torben von Spreckelsen ist im Vorstand des Jugendamtselternbeirates.

Torben von Spreckelsen ist im Vorstand des Jugendamtselternbeirates.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Ding, Dong, Gong. Wenn die I-Dötzchen am 28. August dieses Geräusch hören, dann heißt es: ab ins Klassenzimmer. Vor der Einschulung fragen sich viele Eltern, wie kann ich meinen Sohn/meine Tochter am besten auf den Schulalltag vorbereiten? Was sollte mein Kind können? Welche sozialen und fachlichen Kompetenzen soll er/sie mitbringen?

Fragen, auf die es unterschiedliche Antworten gibt. Auf der einen Seite stehen ehrgeizige Eltern, die ihren Kindern schon vor der Schule  lesen und rechnen beizubringen versuchen. Und es gibt Eltern, die sagen: „Lasst das Kind doch einfach Kind sein und spielen.“ Vor allem deutsche Lehrer raten davon ab, dem Kind schon vor Einschulung zu viel beizubringen. Ein Hauptgrund ist, dass Kinder die Lernmotivation verlieren könnten und auch häufig von den Mitschülern gemobbt werden.

Die beste Vorbereitung für Ihr Kind ist laut der KiKAPS-Studie (Kindliche Kompetenzen im Alltag als Prädiktor für den Schulerfolg), sein Kind, soweit es geht, in Haushaltsaufgaben schon frühzeitig einzubinden. Die Autoren Rupert Dernick und Werner Tiki Küstenmacher geben in ihrem Buch „Topfit für die Schule“ hierzu nützliche Tipps. Vom Einkaufen, Putzen von Obst und Schnippeln von Gemüse über das Tischdecken bis hin zum Spülmaschine-Ausräumen. Hier werden viele Kompetenzen wie Motorik und analytisches Denken kombiniert, und es lassen sich auch  spielerisch mathematische Kenntnisse vermitteln. Das Kind lernt sich zu konzentrieren, lernt seine Grenzen kennen und es befolgt Regeln. Diese Fähigkeiten sind für einen reibungslosen Schulablauf sehr, sehr wichtig.

Die Kompetenz, die jedoch am wichtigsten für das Kind ist und auf die auch bei der Schul­eingangsuntersuchung mit am meisten Wert gelegt wird, ist die Sozialkompetenz. Die Kleinen sollten mit Kritik anderer Mitschüler aber auch des Lehrers umgehen können. Des Weiteren ist es essenziell, auch kleinere Konflikte selbstständig lösen zu können und bei Misserfolgen nicht schnell beleidigt zu sein. Kinder, die früh in der Kita waren, zeigen auch später ein besseres Sozialverhalten. So ist gerade das gemeinsame Spielen nach Regeln der Motor und das Herz in der Entwicklung Ihres Kindes.

Als Eltern hat das Vorleben im Umgang mit anderen Menschen und Regeln den mit Abstand größten Einfluss auf Ihre Kinder. „Du, du, du, nein, das macht man doch nicht!“ Oder doch lieber ein: „Hier schau mal, wie es geht“, ohne es zu sagen?

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