Rhein-Ruhr-Express Was die Stadt Düsseldorf beim RRX-Bau fordert

In den kommenden Wochen wird Stadtplaner Klaus Lorenz den ersten Planfeststellungsabschnitt zum Rhein-Ruhr-Express in den verschiedenen Gremien vorstellen. Ein Überblick darüber, welche Baustellen wo geplant sind und was das für Anwohner bedeutet.

Der RRX - neue Züge für fünf Regionallinien
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Der RRX - neue Züge für fünf Regionallinien

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Foto: Siemens/VRR/dpa

Anfang März wurde im Kölner Hauptbahnhof der symbolische Spatenstich für den Baubeginn des Milliarden-Projektes Rhein-Ruhr-Express (RRX) gefeiert. In Düsseldorf ist derweil ein langes Dokument von der Stadtverwaltung mit Einwendungen zum Vorhaben in der Bezirksvertretung 2 (Düsseltal und Flingern) vorgestellt worden. Weitere Gremien folgen. Dem Eisenbahnbundesamt, das über die Einwendungen entscheiden soll, liegt das Schreiben vor. Als "Planfeststellungsabschnitt 3.0" präsentiert Stadtplaner Klaus Lorenz den Bereich, der im Bahnhof Wehrhahn beginnt und kurz hinter dem Bahnhof Düsseldorf-Unterrath endet.

Welche Baumaßnahmen sind für den Abschnitt geplant?

Auf der Westseite des Bahnhofs Derendorf, der zur Pufferung oder zum Überholen von Güterzügen genutzt wird, sollen ein Gleis und Weichen erneuert werden. Nördlich der Grashofstraße sollen die Gleise auf einer Länge von 110 Metern angepasst werden, damit die Züge dort eine Geschwindigkeit von 60 Kilometern pro Stunde erreichen. Auf der Ostseite sind abschnittweiseneue Schallschutzwände mit einer Höhe von sechs Metern und einer Länge von insgesamt 700 Metern geplant.

Was die Stadt Düsseldorf beim RRX-Bau fordert
Foto: Köhler

Wie viele solcher Planfeststellungsabschnitte werden noch vorgestellt?

"In Düsseldorf haben wir insgesamt fünf solcher Abschnitte", sagt Klaus Lorenz. Der erste sei der einzige, der nicht gemeinsam von Stadt und der Deutschen Bahn in Arbeitsgruppen erarbeitet wurde. Deswegen stimmt die Stadt den Plänen für den RRX nur zu, wenn die Auflagen und Hinweise berücksichtigt werden. Unter anderem beim Lärmschutz und bei der Sicherheit hat es noch Verbesserungswünsche gegeben.

Wie viele Anwohner wären vom Ausbau der Strecke betroffen?

220 Gebäude haben zwischen Wehrhahn und Unterrath Anspruch auf Lärmschutz. Neben den Schallschutzwänden ist das "Besonders überwachte Gleis" vorgesehen, das sich über den gesamten Abschnitt erstreckt. Die Gleise sollen regelmäßig kontrolliert, nach Rillen abgesucht und geschliffen werden, sobald die Züge laut werden.

Gibt es weitere Möglichkeiten, Anwohner vor Lärm zu schützen?

Der Teilabschnitt wird mit insgesamt 922 Zugbewegungen pro Tag einer der mit Abstand am meisten befahrenen Schienenstrecken Deutschlands. Die Stadt fordert deshalb eine zeitgleiche Lärmsanierung. Weitere Ansprüche auf Schallschutz können durch passive Maßnahmen wie Schallschutzfenster und schallgedämpfte Lüfter in Schlafräumen ausgelgichen werden.

Werden die Schallschutzwände aus Beton sein?

Im Bereich des Denkmals Buscher Mühle, für das sich die Derendorfer Jonges schon seit Jahren einsetzen, soll es eine transparente Wand geben. Außerdem kann über eine Gestaltung der Wände zum Beispiel mit Begrünung oder Kunst nachgedacht werden.

Die Deutsche Bahn ist verpflichtet, alle 1000 Meter einen Zugang für Rettungseinsätze zu schaffen. Reicht das für die Feuerwehr aus?

Die Personenrettung bei Unfällen, Bränden oder Explosionen kann im Bahnbereich erschwert werden durch Brücken, Lärmschutzwände und andere Mauern, die an Schienen entlangführen. Deswegen will die Stadt die Forderung der Feuerwehr, alle 200 Meter einen Notausgang einzurichten, ins Planfeststellungsverfahren einbringen. Außerdem müssen Zufahrten für Einsatzfahrzeuge eingerichtet werden.

(RP)
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