Düsseldorf Warum wir gerne campen

Düsseldorf · Besucher des Caravan Salons erzählen, weshalb sie im Urlaub Wohnmobil und Bus einem Aufenthalt im Hotel vorziehen.

 Tochter Josephine will mit ihrem Vater Alexander Faßbender am liebsten nach Holland reisen.

Tochter Josephine will mit ihrem Vater Alexander Faßbender am liebsten nach Holland reisen.

Foto: DSSD

Für viele Menschen bedeutet Urlaub einfach einmal die Seele baumeln lassen und nichts tun. Nicht arbeiten, kein Haushalt, nur im Hotel-Pool in einem sonnigen Land entspannen. Dieses Szenario ist für die meisten Besucher beim Caravan Salon in Düsseldorf eine fremde Welt. Sie gehen lieber auf Reisen mit einem Wohnmobil.

"Der Urlaub mit einem Wohnwagen ist viel flexibler zu gestalten", sagt Hermann Baumeister begeistert. Er und seine Frau Rita campen seit mehr als 40 Jahren gemeinsam. "Angefangen haben wir 1974 noch mit einem Zelt", ergänzt Rita. Sie sehen den Vorteil vor allem in der Eigenständigkeit. "Man hat alles selbst dabei. Eigenes Essen, Besteck, kann die Reiseroute so planen, wie man möchte, und ist dabei an nichts gebunden", sagt Hermann Baumeister. Darüber hinaus sei so ein Caravan auch gut für einen Familienbesuch: "Egal, wo die Familie wohnt, wir fahren einfach mit dem Wohnmobil hin und sind dann unabhängig", erklärt er. Und auch für die Gastgeber sei es angenehmer. "Sie müssen keine Betten herrichten oder Ähnliches."

 Das Ehepaar Baumeister campt seit mehr als 40 Jahren.

Das Ehepaar Baumeister campt seit mehr als 40 Jahren.

Foto: Sebastian Esch

Heute sind die beiden auf der Messe, um nach einem neuen Caravan Ausschau zu halten. "Unser Wohnmobil ist von 2002. Wir sind auf der Suche nach etwas Modernerem. Irgendwann muss man auch mit der Zeit gehen", sagt Hermann Baumeister. Einen Kauf wollen sie jedoch nicht überstürzen. "Uns geht es erstmal darum zu schauen, was gefällt und was es überhaupt für neue Technik gibt", sagt seine Frau. Einen Kauf wird das Ehepaar wohl erst im nächsten Jahr abschließen.

Marcel Baermann sieht es genauso wie Familie Baumeister. "Camping ist einfach super. Ich mache das von klein auf mit meinen Eltern. Meine Geschwister campen auch alle", erzählt er. Baermann liebt die Freiheit am Camping: "Man ist losgelöst von Zeiten. Ich kann länger an dem einen oder dem anderen Ort bleiben. Und das Wichtigste: Ich kann aufstehen, wann ich will, und bekomme trotzdem noch Frühstück", sagt er und lacht.

Hotels kämen für ihn nur noch in Ausnahmefällen in Frage. Für seine Freundin sei das kein Problem: "Sie ist zum Glück auch nicht vom Camping abgeneigt", sagt er und lacht. Einen eigenen Wohnwagen besitzen die beiden noch nicht. "Ich habe mir mit meiner Freundin gerade ein neues Zelt angeschafft, ein Wohnmobil kommt erst später", sagt Baermann.

Viele Besucher der Caravan-Messe kaufen heute kein neues Wohnmobil. Der Grund ist simpel: die Kosten. Die großen Fahrzeuge gibt es ab rund 20.000 Euro. Mit etwas mehr Ausstattung liegt der Preis zwischen 50.000 bis 70.000 Euro. Nach oben geht es immer. "Das ist natürlich erstmal ein Batzen", sagt Besucher Alexander Faßbender, "aber ein Sommerurlaub mit Kindern kostet auch gut 5000 Euro." Sich einen Caravan anzuschaffen sei ohnehin ein Kauf für viele Jahre. "Wir haben vorher schon alles urlaubsmäßig ausprobiert: Camping macht am meisten Spaß", findet Faßbender.

Er hat heute einen Wohnwagen auf der Messe gekauft. "Ein etwas größeres Modell, wir sind eine fünfköpfige Familie, da braucht man Platz", sagt der Familienvater. Was das erste Ziel mit dem neuen Fahrzeug ist, weiß seine Tochter Josephine schon ganz genau. "Ich will nach Holland", sagt die Siebenjährige und strahlt.

(se)
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