Düsseldorf Warum die Düsseldorfer das Klima schützen sollen

Düsseldorf · Bis 2050 soll die Landeshauptstadt klimaneutral werden. Gefragt sind dabei alle Bürger. Für ihr Engagement wirbt die Stadt ab Mai mit einer Kampagne. Eine neue "Klima-Fibel" gibt Tipps.

 Ein Plakatmotiv der neuen Kampagne. Bürger werden dazu aufgerufen, sich auf verschiedenen Stufen (Levels) für den Klimaschutz zu engagieren.

Ein Plakatmotiv der neuen Kampagne. Bürger werden dazu aufgerufen, sich auf verschiedenen Stufen (Levels) für den Klimaschutz zu engagieren.

Foto: Stadt

Klimaschutz ist wichtig - zumindest theoretisch. Praktisch ist das Thema für viele zu abstrakt, irgendwie dann doch zu weit weg. Außerdem klingt Klimaschutz auch immer nach Arbeit, bequemer erscheint es da, den unschönen Gedanken, dass wir alle etwas mit dem Klimawandel zu tun haben, zu verdrängen. Dass es doch gar nicht so schwer ist, etwas für die eigene CO2-Bilanz zu tun, dafür soll ab Mai eine neue Marketing-Kampagne der Stadt werben.

Aufgelegt worden ist sie im Rahmen des Klimaschutzkonzeptes 2025. Die Fragen und Antworten dazu im Überblick: Wie sieht die neue Kampagne aus? Mit dem Aufruf "Mach's!" wirbt die Stadt ab Mai mit Plakaten überall in Düsseldorf dafür, etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen. Wie die Bürger das tun können, wird ebenfalls auf den relativ textlastigen Plakaten erklärt. Zu lesen ist darauf außerdem die Botschaft "Das Düsseldorfer Stadtklima machen zu über 70 Prozent genau wir Düsseldorfer.

Mach's mit uns besser!". Zu sehen sein werden die Plakate nahezu überall im öffentlichen Raum. Auch eine Straßenbahn der Rheinbahn soll zu dem Thema umgestaltet werden, laut Stadt haben außerdem die Stadtwerke ihre Mitwirkung in Aussicht gestellt. Es soll Aufsteller vor Supermärkten geben, Kurzfilme und Broschürenständer, zum Beispiel in Arztpraxen. Auch sind Wettbewerbe zum Klimaschutz insbesondere in den Stadtteilen angedacht. Praktische Tipps gibt außerdem die neue "Klima-Fibel".

Sie fasst Maßnahmen auf wenigen Seiten zusammen, wird öffentlich ausgelegt, aber auch an alle Haushalte in der Stadt verteilt. Wann das genau passiert, steht noch nicht fest. Insgesamt ist die Kampagne auf drei Jahre ausgelegt, immer wieder soll es neue Plakate und Maßnahmen geben, um das Thema nach vorne zu bringen. Entwickelt wurde die Kampagne von der Agentur Corporate Values, die sich auf eine entsprechende Ausschreibung der Verwaltung beworben hatte.

Was können die Düsseldorfer denn tun? Mobilität, Ernährung, Energieverbrauch - Stadt und Agentur haben für verschiedene Lebensbereiche Handlungsempfehlungen entwickelt, die jeweils auf den Plakaten thematisiert werden. In jedem Bereich kann man sich auf einer von drei Stufen, genannt "Levels", unterschiedlich stark engagieren. Stufe 1 beschreibt Sekundenaktionen, also Maßnahmen, die man ganz leicht und schnell umsetzen kann.

Indem man zum Beispiel selten genutzte Elektrogeräte vom Strom nimmt. Oder einfach mal für eine kleine Besorgung aufs Rad springt. Stufe 2 geht etwas weiter, sieht zum Beispiel vor, dauerhaft aufs Rad umzusteigen. Auf Stufe 3 geht es darum, grundsätzlich am Lebensstil etwas zu ändern - zum Beispiel vollständig aufs Auto zu verzichten. Die ersten Plakate, die aufgehängt werden, erklären zunächst das Konzept mit den verschiedenen Levels.

Die zweite Plakatwelle wird dann konkreter. In der Klima-Fibel werden die Maßnahmen zusammengefasst und außerdem Ansprechpartner bei der Stadt zu bestimmten Themen genannt oder Kontaktdaten zu Initiativen vermittelt. Wieso sollen sich die Bürger überhaupt beteiligen? Düsseldorf hat ein ehrgeiziges Ziel: Bis 2050 soll die Stadt klimaneutral werden. Die Bedingungen dafür muss zwar die Stadtspitze schaffen - etwa, indem sie den ÖPNV attraktiver macht oder mehr Radwege baut.

Dafür hat die Stadt das Klimaschutzkonzept 2025 aufgelegt, das konkrete Maßnahmen auflistet. Ohne jeden Einzelnen, der sich aktiv entscheidet, etwa neue Angebote wahrzunehmen, ist das aber nicht möglich.

(lai)
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