Viele Zugausfälle am Hauptbahnhof Warnstreik legt Bahnverkehr in Düsseldorf für Stunden lahm

Düsseldorf · Am Düsseldorfer Hauptbahnhof ging am Montagmorgen zwischen 5 Uhr und 9 Uhr fast nichts mehr: „Bis auf wenige Ausnahmen ist der Zugverkehr derzeit eingestellt“, lautete die alle paar Minuten wiederholte Durchsage.

 „Nicht einstiegen“ hieß es vier Stunden lang am Hauptbahnhof Düsseldorf.

„Nicht einstiegen“ hieß es vier Stunden lang am Hauptbahnhof Düsseldorf.

Foto: Christoph Schroeter

Ein Warnstreik der  Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hatte den Bahnverkehr bundesweit lahmgelegt. Schwerpunkt der Aktion war Nordrhein-Westfalen, somit auch der Hauptbahnhof Düsseldorf betroffen.

Einige Reisende reagierten verärgert. Frank K. aus Düsseldorf war auf dem Weg zur Arbeit in Langenfeld. Er war „sauer auf die Bahn, die Gewerkschaft und alle, die sonst noch mit dem Streik zu tun haben“.

Hermann L. wollte nach Nürnberg: „Seit viertel vor 6 bin ich hier am Bahnhof. Eigentlich wollte ich um kurz nach 6 mit dem ICE fahren.“ Daraus wurde aber nichts. Um 11 Uhr stand der Düsseldorfer in einer Schlange im Reisezentrum und hoffte, dass ihm die Bahnmitarbeiter eine neue Verbindung heraussuchen können. „Wäre schon schön, wenn ich heute noch bei meiner Schwester ankommen würde.“

Entspannter nahm Lara Werner die Situation. Sie stand mit ihrem Koffer auf dem Bahnsteig, wollte zu ihrer Freundin nach Duisburg. „Und dann soll es eigentlich noch weitergehen nach Berlin.“ Ob daraus noch was wurde, war am Morgen unklar. „Ich bin aber guter Dinge.“

Bahnstreik 2018: So ist die Lage an den Bahnhöfen in NRW
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So ist die Lage an den Bahnhöfen in NRW

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Foto: dpa/Christoph Reichwein

Adriana C. aus Düsseldorf stand gegen 10.45 Uhr in der Bahnhofshalle und schaut auf die große Anzeigetafel: "Ich muss nach Köln zur Arbeit und nehme jetzt den nächstbesten Zug." Mit ihrem Chef habe sie am Abend zuvor abgeklärt, dass sie am Montag später komme. Sie habe einfach ein paar Überstunden abgebaut. "Das war alles ganz easy. So konnte ich heute Morgen sogar noch länger schlafen."

Pünktlich um 9 Uhr nahmen die Streikenden ihre Arbeit wieder auf, die massiven Verspätungen von bis zu drei Stunden blieben zunächst bestehen. „Bei den Linien RE1 und RE5 sind wir wieder im Takt und auch bei den S-Bahn-Linien ist der Betrieb gut angelaufen“, sagte eine Bahnsprecherin am frühen Nachmittag. Der Fernverkehr solle am Dienstagmorgen wieder normal laufen.

Das große Chaos blieb im Hauptbahnhof aus. Viele Bahnkunden hatten sich offenbar informiert und waren etwa aufs Auto umgestiegen. Die Folge waren lange Staus im Berufsverkehr.

Die EVG will im Tarifkonflikt mit der Bahn eine Gehaltserhöhung von  7,5 Prozent für die rund 160.000 Beschäftigten durchsetzen.

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