Viele Busse und Bahnen fahren nicht Jetzt geht der Streik in Düsseldorf erst richtig los

Düsseldorf · Keine Straßenbahnen und nur wenige Busse fahren am heutigen Mittwoch im Stadtgebiet - die Rheinbahn wird bestreikt. Weil viele deshalb aufs Auto umsteigen, drohen Staus. Welche Linien fallen aus? Welche Alternativen gibt es? Ein Überblick.

So läuft der Verdi-Warnstreik in NRW 2018
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So läuft der Warnstreik in NRW

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Foto: dpa, gfh

Die Gewerkschaft Verdi hat die Mitarbeiter der Rheinbahn zum Warnstreik am Mittwoch aufgerufen. Auch die Nahverkehrsgewerkschaft, die weitere Teile der Rheinbahn-Belegschaft vertritt, beteiligt sich. Der ÖPNV in Düsseldorf wird den ganzen Mittwoch nahezu vollständig lahmgelegt. Dafür öffnen Schwimmbäder und Kitas wieder - dort wurde unter anderem am Dienstag gestreikt. Ein Überblick zur Lage.

Nahezu alle. Wie die Rheinbahn mitteilt, fahren im gesamten Einsatzgebiet des Unternehmens keine U- und keine Straßenbahnen. Busse sind nur vereinzelt im Einsatz, wenn die Fahrten von Fremd- und Tochterunternehmen übernommen werden. Wahrscheinlich fahren die Linien O5, O6, O14, O19, SB51, SB56, 730, 746, 751, 770, 771, 785, 831 und 834. Darauf gibt die Rheinbahn jedoch keine Gewähr. Infos gibt es unter www.rheinbahn.de/streik sowie unter 01806-504030 (20 Cent pro Anruf aus dem deutschen Festnetz, 60 Cent pro Anruf aus dem Mobilfunknetz).

Rheinbahn-Streik bedeutet nicht Bahn-Streik: S-Bahnen und Züge fahren weiterhin. Andere Alternativen sind Car-Sharing, Taxis und das Fahrrad. Viele Berufstätige, die sonst innerhalb Düsseldorfs oder auf dem Weg dahin die Rheinbahn nutzen, werden wohl aufs Auto umsteigen. Das bedeutet Stau: Auf klassischen Pendlerstrecken wie dem Südring könnte es voll werden.

Viele Fahrgäste hatten am Mittwoch noch keine Alternative gefunden: Über soziale Netzwerke wie Facebook suchten sie nach Mitfahrgelegenheiten. Einer von ihnen war Iwo Dziuk (28): Er lebt in Benrath, arbeitet in Heerdt und nutzt sonst Bus und Bahn. "Morgens nimmt mich nun ein Bekannter mit, aber am Nachmittag weiß ich noch nicht, wie ich nach Hause kommen soll", sagte er.

2400 Beschäftigte im Öffentlichen Dienst beteiligten sich laut Verdi gestern in Düsseldorf an dem Streik und demonstrierten am Burgplatz. Die Bäder blieben zu, bei den Stadtwerken blieb das Kundenzentrum geschlossen, auch der Kundenservice war nicht erreichbar. Bei der Awista wurde ebenfalls gestreikt. Bei der Stadt blieben Wildpark, Bauaktenarchiv und Kfz-Zulassungsstelle geschlossen. Bürgerbüros und Zentralbibliothek arbeiteten eingeschränkt. 279 Jugendamts-Angestellte traten in den Streik, davon 176 Kita-Mitarbeiter. Von rund 100 Kindergärten der Stadt schlossen zwei, in 28 weiteren gab es einen eingeschränkten Betrieb. Heute geht wieder alles seinen gewohnten Gang.

Der Warnstreik am Dienstag traf nicht so viele Menschen wie wohl der heutige bei der Rheinbahn. Düsseldorfs Verdi-Geschäftsführerin Stephanie Peifer ist aber zufrieden: "Die Beschäftigten sind ordentlich sauer und wollen für mehr Lohn kämpfen", sagte sie. Verdi streitet unter anderem um sechs Prozent mehr Lohn für Beschäftigte im Öffentlichen Dienst. Der Streik ist eine Reaktion auf das Scheitern der zweiten Tarifrunde.

(lai, )
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