VRR-App kaputt Rheinbahn hat Probleme bei der Erstattung von Mehrfachtickets

Düsseldorf · Die App des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR) funktioniert nicht mehr richtig - und das wird für Düsseldorfer Fahrgäste zum Ärgernis. Wer noch offene Fahrten auf einem Mehrfachticket hat, muss auf eine Erstattung hoffen. Doch das Verfahren läuft holprig.

 Der Ticketshop in der VRR-App funktioniert nicht mehr. Die Nutzer erhalten dazu einen Hinweis. Nun müssen sie auf ihr Geld warten.

Der Ticketshop in der VRR-App funktioniert nicht mehr. Die Nutzer erhalten dazu einen Hinweis. Nun müssen sie auf ihr Geld warten.

Foto: Laura Ihme

Die VRR-App kann zwar noch weiter heruntergeladen werden, lässt allerdings seit einigen Wochen keinen Ticketkauf mehr zu. Ein VRR-Sprecher nennt anhaltende technische Probleme als Ursache für die Einschränkung.

Die App hatte sich nicht als Erfolg erwiesen: Im iTunes-Store etwa hat sie katastrophale Bewertungen und derzeit nur ein Ergebnis von 1,4 von fünf möglichen Sternen. Trotzdem: Rund 12.000 Düsseldorfer Kunden waren in der App registriert; wie viele ein Mehrfachticket gekauft haben, ist unklar. Vierer- und Zehnertickets, bei denen noch Fahrten offen sind, müssen jetzt erstattet werden. Dafür zuständig ist nicht der VRR selbst. Ein Sprecher verweist auf die angeschlossenen Unternehmen, in Düsseldorf also die Rheinbahn. Die muss sich jetzt um die Erstattung kümmern. Dabei steht sie offenbar vor größeren Problemen.

Rheinbahn setzt Kunden Frist - meint es aber nicht so

Das Verkehrsunternehmen hatte die Kunden per E-Mail aufgefordert, sich bis Dienstag zu melden. Denn wegen der neuen Datenschutzverordnung würde der VRR die Daten am Freitag löschen, hieß es. Daher herrsche Handlungsbedarf. "Nur so können wir Ihnen Ihre offenen Fahrten erstatten", hieß es. Auch der VRR kündigt die Löschung an.

Das führt bei vielen Kunden zu Empörung. Dieses Vorgehen sei "eine unzumutbare und unzulässige Benachteiligung von Zehntausenden Nutzern der VRR-App und Abonnenten", schrieb etwa eine Leserin, die ihren Namen nicht nennen will. Andere Leser äußerten sich ähnlich.

Rheinbahn-Sprecher Georg Schumacher sagt, so sei die E-Mail nicht gemeint gewesen. "Jeder bekommt sein Geld zurück, und das so bald wie möglich." Zwei Mitarbeiter der Rheinbahn kümmerten sich in Vollzeit darum. Die Rheinbahn stehe aber vor einem Berg von Arbeit. Daher habe man die Kunden angeschrieben - in der Hoffnung, dass sie durch Mitarbeit die Arbeit erleichtern oder die Fahrten noch rechtzeitig verbrauchen, um die Erstattung zu vermeiden.

VRR legt neue Datenschutzverordnung streng aus

Offenbar gibt es zwischen den Beteiligten ein Durcheinander. Laut Schumacher liegen zwar die Kundendaten bei der Rheinbahn vor, allerdings nicht in einer Form, die eine automatisierte Erstattung ermöglicht. Der Entwickler der App helfe nicht weiter und verweise darauf, dass die Rheinbahn nicht der Vertragspartner sei. Und der VRR lege die neue Datenschutzverordnung streng aus: Da die Daten durch das Aus für den eigenen Ticketshop keinem Zweck mehr dienten, müssten sie gelöscht werden. "Wir haben uns bemüht", sagt Schumacher.

Die Nutzer der Rheinbahn-App sind nicht betroffen. Über diese Anwendung ist auch weiter der Kauf von Tickets möglich.

(arl)
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