Großfeuer in der Altstadt Vor 150 Jahren brannte das Düsseldorfer Schloss
Das bekannteste Gemälde des Schlossbrandes stammt von August von Wille und hängt im Stadtmuseum. Er hat es im Jahr des Brandes 1872 gemalt.
Im Stadtmuseum an der Berger Allee stehen Modelle des Schlosses aus verschiedener Zeit. Hier der Komplex zur Zeit Jan Wellems. Er ließ von 1709 bis 1712 die Gemäldegalerie bauen (links), das Gebäude vorne steht noch.
Jan Wellem (1658 bis 1716) war selbstbewusst und hatte Geltungsdrang. Als Kurfürst konnte er die Kaiser mitbestimmen, aber vor allem wäre er selber gerne irgendwo König geworden. Daraus wurde nichts, aber immerhin ließ er sich von seinem Hofbildhauer Grupello sehr majestätisch auf diesem Reiterstandbild darstellen. Es steht noch heute vor dem Rathaus auf dem Marktplatz.
50 Jahre nach Jan Wellem sah das Schloss so aus. Kurfürst Carl Theodor ließ unter anderem ein viertes Stockwerk anlegen.
Im Stadtmuseum steht auch ein Modell der alten Stadt, auf dem die Stiftskirche St. Lambertus (links) und das Schloss gut zu erkennen sind.
Das ist das älteste bekannte Foto der Stadt Düsseldorf und vor 1855 aufgenommen. Der Blick geht vom ehemaligen Galeriegebäude über den Platz zur Mühlenstraße. Rechts ist die 1855 abgerissene Hauptwache zu sehen.
Der Blick in die gleiche Richtung heute.
Als die Fürsten Düsseldorf verlassen und die Preußen im 19. Jahrhundert im Rheinland das Sagen hatten, wurde das Schloss multifunktional genutzt. Die königliche Kunstakademie wurde darin untergebracht (auf dem Bild links im alten Galeriegebäude), das Ständehaus des rheinischen Landtags (rechts) und die Landesbibliothek. Das Bild stammt von 1869.
Der Schlossbrand nach einer Zeichnung von Theodor von Eckenbrecher, veröffentlicht in der Illustrierten Zeitung Leipzig. Das Stück stammt aus der Sammlung des Stadtarchivs und zeigt die Rettung von Kunst und sogar Skeletten, die wohl den Akademieschülern zu Studienzwecken dienten.
Eine alte Aufnahme der Schlossruine.
Der Nordflügel wurde am Schluss abgerissen, 1896 zeugte nur noch der Schlossturm von der ruhmreichen Vergangenheit.
Der Schlossbrand hatte mehrere städtebauliche Konsequenzen. Eine war um 1900 der Bau der Rheinuferpromande zum Flanieren und durch Vorschub des Ufers der Bau des Unteren Werfts, wo Schiffe anlegten und ihre Ladung gelöscht wurde.
Die Kunstakademie erhielt einen prachtvollen Neubau im Renaissancestil, den sie heute noch nutzt.
Am Kaiserteich entstand das Ständehaus für den Provinziallandtag.
Über sechs Jahrhunderte standen auf dem heute leeren Burgplatz zunächst eine Burg und dann das Schloss. Beide wurden mehrfach erweitert, brannten mehrfach ab und wurden wieder aufgebaut.
Das Gebäude rechts wurde Ende des 19. Jahrhunderts als Kunstgewerbeschule errichtet. Darin baute man das kunstvolle schmiedeeiserne Geländer aus der Gemäldegalerie des Jan Wellem ein. Der weiße Komplex links birgt den letzten erhaltenen Teil der Gemäldegalerie.
Wenn man in den Innenhof des Rathauses läuft, sieht man diesen erhaltenen Bau gleich links. Er ist an den Künstlerporträts gut zu erkennen, unter anderem ist Michelangelo dargestellt.
Wer im Eckgebäude des Burgplatzes zu Kämmerin oder Planungsdezernentin will, kann das schöne Geländer der Gemäldegalerie erkennen.