Die Woche in Düsseldorf Vom Wert der Kleingärten

Düsseldorf · Wohnungsbau in Düsseldorf ist ein politisches Reizthema, wird seit Monaten kontrovers diskutiert. Aber trotz aller sachlicher Gegensätze bekennen sich alle zu dem Grundsatz, dass mehr Wohnungen geschaffen werden müssen. In diesen Chor stimmt jetzt auch die Immobilienwirtschaft ein, weil sie die Entwicklung der Landeshauptstadt unterstützen will.

Ihr Engagement ist ohne Frage wichtig, weil erst Investoren neue Wohnungen schaffen können. Ebenso ist der Rat der Makler gefragt, die den Markt beobachten und Chancen für gelungene Investitionen abschätzen können. Unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten spielen die Größe und die Lage von möglichen Flächen für neue Gebäude eine wichtige Rolle.

Unter diesem Gesichtspunkt wachsen Begehrlichkeiten. Freiflächen in der Stadt sind wertvoller, wenn sie als Baugrund genutzt werden. Gleiches gilt für Makler offensichtlich auch für Kleingärten. Mit ihnen werde Platz verschenkt, der für Wohngebäude sehr viel besser ausgenutzt werden könnte. Ungesagt bleibt, dass auch Investoren leichter gewonnen werden können, wenn zusammenhängende Flächen in guter Lage zur Verfügung gestellt werden. Bei der Planung einer wirtschaftlichen Bebauung machen sie weniger Probleme als einzelne Grundstücke in der Innenstadt oder ehemalige Gewerbeflächen in ungünstiger Lage.

Zu recht hat die Stadtverwaltung den neuerlichen Vorstoß von Maklern, Kleingärten und Grünflächen umzuwidmen, zurückgewiesen. Denn zum attraktiven Wohnen in der Stadt gehören auch Grünflächen und Gärten vor der Tür. Und wer in einer engen Etagenwohnung lebt, liebt einen Kleingarten, weil er dort Natur kennenlernen kann. Ganz zu schweigen vom Klimaschutz. Kleingärten sind Schneisen, durch die frische Luft in die Stadt gelangen kann. Das alles macht Kleingärten für die Stadt genauso wertvoll wie neue Häuser.

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(RP)
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