Song Contest Volunteers treffen sich wieder

Düsseldorf · Fast genau vier Wochen nach dem Finale des Song Contests kamen die freiwilligen Helfer zu einem großen Picknick in Düsseldorf zusammen. Einige reisten sogar aus Mainz und Stuttgart an. Die gemeinsame Zeit als Team hat sie zusammengeschweißt – auch Freundschaften sind entstanden.

 Die Freiwilligen bei ihrem Treffen am Rhein.

Die Freiwilligen bei ihrem Treffen am Rhein.

Foto: RP, Thomas Bußkamp

Fast genau vier Wochen nach dem Finale des Song Contests kamen die freiwilligen Helfer zu einem großen Picknick in Düsseldorf zusammen. Einige reisten sogar aus Mainz und Stuttgart an. Die gemeinsame Zeit als Team hat sie zusammengeschweißt — auch Freundschaften sind entstanden.

Der Spaziergänger auf der Rheinpromenade war ein wenig verwirrt. "Junge, du bist vier Wochen zu spät dran", sagte er zu Cihan Sahin, der ein feuerrotes Song Contest-Shirt mit der Aufschrift "May I help you?" und "Feel your heart beat!" trug. "Das ist Absicht — so sehen die anderen schon von Weitem, wo wir sitzen", sagte der 20-Jährige. Am Samstagnachmittag trafen sich etwa 50 Volunteers, die während des Song Contests freiwillig Gäste und Journalisten betreut hatten, zum gemeinsamen Picknick.

"Da hinten kommt der Mann mit den zehn Kilo Nudelsalat", ruft Daniela Friedrich und die Gruppe jubelt, als in der Ferne ein roter Punkt mit einer großen Kühltasche zu sehen ist. Nach und nach trudeln alle ein — sogar aus Kassel, Mainz und Stuttgart. Viele begrüßen sich wie alte Freunde — und das, obwohl sie sich vor einigen Wochen noch nicht einmal kannten.

Als Lichtdoubles im Einsatz

Die meisten von ihnen haben als als Zuschauerbetreuer gearbeitet — auch Cihan Sahin, der eigentlich Wirtschaftsingenieurwesen studiert. Er sei überrascht gewesen, wie gut das zufällig zusammengewürfelte Team funktioniert habe: "Da waren Studenten dabei und auch Leute mit super Jobs — die haben sich für die Zeit Urlaub genommen", sagt er. Der Jüngste in ihrer Gruppe war gerade 18, die Teamleiterin als Älteste immerhin schon 63 Jahre alt. Probleme? Keine.

Die Volunteers halfen nicht nur Gästen, sich in und um die Arena zurechtzufinden. Als Techniker für die Proben Lichtdoubles der Stars suchten, sprangen einige Helfer kurzerhand ein und standen auf der Bühne, auf der Lena und Co nur Tage später ihre Show lieferten.

Doch während des Song Contests galten für die Volunteers strenge Regeln: Nicht mit den Künstlern sprechen, keine Autogrammwünsche und erst recht keine Fotos. Viele Sänger und Moderatoren nahmen das nicht so genau: "Mit Jan Delay zum Beispiel habe ich mich hinter der Bühne lange unterhalten. Er hat mich einfach angesprochen", erzählt Cihan. Hinter die Kulissen der Riesenveranstaltung zu blicken und Künstler kennen zu lernen, war auch für Timo Birken etwas Besonderes: "Und der Teamgeist hat mich beeindruckt. Das kommt so nicht wieder", ist der 25-Jährige sicher. Als selbständiger Kurierfahrer hatte er den Chauffeurdienst für die Künstler übernommen. Der maltesische Sänger Glen Vella habe ihm nach der Fahrt sogar eine CD in die Hand gedrückt und gedankt: "You make a great job."

Als der ESC und damit auch die Arbeit als Volunteer vorbei war, sei sie in ein Loch gefallen, gibt Daniela Friedrich zu — und das, obwohl die 46-Jährige gerne in ihrem Beruf als Integrationshelferin an einer Schule arbeitet. "Mein Mann hat mich schon sehr besorgt gefragt, ob ich nächstes Jahr auch nach Baku fahren würde", erzählt sie. Trotz aller Freude: Die wochenlange Arbeit als Helfer habe alle sehr geschlaucht.

Cihan Sahin nickt: Er war nach seinem letzten Arbeitstag in der Bahn eingeschlafen und viel zu weit gefahren. Möglich, dass dies auch am Tag nach dem Picknick der Fall war: Im Euroclub feierten die Volunteers noch bis in den frühen Morgen — endlich war Zeit für ihr ganz eigenes Finale.

(RP)
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