Düsseldorf Volle City: Jetzt werden Gutscheine eingelöst

Düsseldorf · Früher kamen die Menschen nach Weihnachten zum Umtausch in die Innenstadt, heute lösen sie Gutscheine und Geldgeschenke ein.

 Ada Berisha, 23 Jahre:

Ada Berisha, 23 Jahre:

Foto: Schaller,Bernd (bs)

Der kratzige Wollpullover, den die Erbtante unter den Tannenbaum gelegt hat, der Bestseller, der schon dreimal im Bücherregal steht oder Haushaltsgeräte, die man ohnehin niemals benutzt — all diese mehr oder weniger liebevollen Weihnachtsgeschenke galt es bisher, so schnell wie möglich nach den Feiertagen wieder loszuwerden — und durch Geld oder andere Gegenstände einzutauschen.

Heute ist das anders: Denn weil immer mehr Menschen Gutscheine und Bargeld zu Weihnachten verschenken, wird auch in den Tagen nach dem 26. Dezember kaum noch Ware in Kaufhäusern und Geschäften umgetauscht. "Dass nach Weihnachten das große Umtauschen beginnt, ist nur noch ein Mythos", bestätigt Adolfo Younes, Geschäftsführer von Saturn im Sevens an der Königsallee. Denn das Kundenverhalten habe sich in den vergangenen Jahren stark verändert: "Viele verschenken Gutscheine und Bargeld, um nichts Falsches oder Doppeltes unter den Baum zu legen. Bei uns werden höchstens technische Geräte — wie zum Beispiel Smartphones — umgetauscht, die zu Weihnachten verschenkt wurden, aber defekt sind", so Younes.

 Martina Disler, 46 Jahre:

Martina Disler, 46 Jahre:

Foto: Schaller,Bernd (bs)

Diese Erfahrung macht auch Marion Hennig, Geschäftsführerin der Karstadt-Filiale an der Schadowstraße, immer wieder: "Das klassische Umtausch-Geschäft findet kaum noch statt, wir verkaufen mittlerweile immer mehr Gutscheine", sagt sie. Genutzt würden diese dann vor allem zum Kauf von Kleidung. "Und weil wir nach den Feiertagen besonders in diesem Bereich schon stark reduzieren, kommen viele Kunden direkt und lösen ihre Gutscheine ein."

 Dirk Müller, 35 Jahre:

Dirk Müller, 35 Jahre:

Foto: Schaller,Bernd (bs)

Wer weder Bargeld noch Gutscheine zu Weihnachten geschenkt bekommen hat, sondern doch wieder nur das geschätzt hundertste Paar Socken, kann ungeliebte Geschenke jedoch weiterhin in der City umtauschen. Gängig ist dabei in den meisten Geschäften eine Rückgabefrist von 14 Tagen, garantiert ist diese aber nur bei schriftlicher Zusage durch den Händler. Oftmals ist der Käufer außerdem auf die Kulanz der Geschäfte angewiesen. Anders ist es, wenn die gekaufte Ware Schäden aufweist und etwa der neue Tablet-Computer nicht funktioniert. Schließlich gilt bei neugekauften Elektroartikeln meist eine Garantie von zwei Jahren.

(lai)
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