Mobilfunkunternehmen will nach Heerdt Vodafone-Umzug als Chance

Düsseldorf · Das Mobilfunkunternehmen will bis 2012 auf das Ex-Gatzweiler-Gelände in Heerdt ziehen. Der Planungsausschuss gab grünes Licht für die Pläne, darunter ein 19-Etagen-Bau. In das frei werdende Hochhaus am Rheinufer ziehen Landesministerien ein. Neustart für das Regierungsviertel?

Mobilfunkunternehmen will nach Heerdt: Vodafone-Umzug als Chance
Foto: AP, AP

Vodafone kann seine Neubaupläne auf dem früheren Gatzweiler-Gelände in Heerdt verwirklichen. Der Stadtplanungsausschuss hat der Bauvoranfrage gestern geschlossen zugestimmt. Demzufolge sollen auf dem Areal zwischen der Stadtautobahn B 7 (Brüsseler Straße), Basis- und Neuwerker Straße nach den Entwürfen des Düsseldorfer Architekturbüros HPP mehrere Bürokomplexe des Mobilfunkunternehmens entstehen.

Der markanteste Bau wird direkt an der Autobahn 110 Meter in den Himmel wachsen: ein 19-geschossiges Hochhaus in Form einer Ellipse. Daneben ist, auch als Lärmschutz für den Innenbereich, ein sieben- bis neungeschossiger, abgerundeter Büroriegel vorgesehen. Zu Neuwerker Straße und Basisstraße sollen jeweils weitere Gebäuderiegel mit vier bis neun Geschossen entstehen. Bis spätestens 2012 will Vodafone vom Rheinufer nach Heerdt ziehen.

"Das ist eine sensationelle Entwicklung", so Planungsdezernent Gregor Bonin. Nun könne das Areal am Seestern neu gestaltet werden, zudem sei es gelungen, Arbeitsplätze "in einer Größenordnung von 5000" zu sichern. Darin waren sich die Ausschussmitglieder parteiübergreifend einig.

Diskussionen gab es allerdings über die angestrebte Stellplatz-Lösung. Laut Bonin ist für das Bau-Vorhaben ein Nachweis von etwa 2300 Stellplätzen nötig. 554 sind in der geplanten Tiefgarage auf dem Grundstück vorgesehen. Weitere 2000 sollen in einem Parkhaus nachgewiesen werden, das inmitten des Heerdter Dreiecks entstehen soll. Das siebengeschossige, tropfenförmige Parkhaus soll 1600 Stellplätze umfassen. Weitere 335 Parkplätze sind auf einer Freifläche unter der Hochstraße geplant. Norbert Czerwinski (Grüne) kritisierte, diese Pläne seien alleine auf den Autoverkehr ausgerichtet. "Besser wäre eine direkte ÖPNV-Anbindung gewesen." Deshalb stimmten die Grünen als einzige gegen den Neubau für Parker.

Für ein bestehendes Parkhaus an einer anderen Stelle der Stadt, nämlich an der Moselstraße gegenüber des Landtags, soll durch den Wegzug von Vodafone vom Rheinufer endlich eine Lösung gefunden werden. Es wird seit Jahren als Schandfleck empfunden. Durch den Kauf des Vodafone-Hochhauses und weiterer Gebäude hat das Land auch besagtes Parkhaus erworben.

Wohnen statt Parken

"Wir möchten, dass es abgerissen und dort Wohnbebauung verwirklicht wird", kündigte Bonin auf eine Anfrage der SPD an. Der landeseigene Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB), der den Gesamtkomplex für geschätzte 200 Millionen Euro erworben hat, weiß laut Bonin noch nicht, welche Ministerien dort einziehen sollen. Man wolle die Landtagswahl 2010 abwarten. Der BLB werde dafür einen städtebaulichen Realisierungswettbewerb ausschreiben. Und das Parkhaus soll laut Bonin einbezogen werden. Offen sei noch, was in direkter Nachbarschaft mit dem asbestbelasteten Innenministerium und einer möglichen Erweiterung des Verkehrsministeriums geschehen soll. Politik und Stadt hoffen nun auf eine Neuauflage der Idee eines Regierungsviertels.

(RP)
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