Arbeitnehmer Viele Rentner in Düsseldorf haben Minijobs

Düsseldorf · Der Deutsche Gewerkschaftsbund beklagt eine wachsende Altersarmut in Düsseldorf und sieht das Problem vor allem im sinkenden Rentenniveau. Im vergangenen Jahr waren in Düsseldorf mehr als 8000 Menschen im Alter über 65 Jahren in einem Minijob tätig.

Viele Rentner in Düsseldorf haben Minijobs
Foto: dpa/Stephanie Pilick

Immer mehr Rentner und Rentnerinnen in Düsseldorf müssen Geld dazuverdienen, weil die Rente nicht ausreicht. Zu diesem Ergebnis kommt der Stadtverband Düsseldorf des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) nach einer Analyse über die Entwicklung der Erwerbstätigkeit der über 65-Jährigen in Düsseldorf.

Demnach waren Ende des vergangenen Jahres in Düsseldorf 8518 Personen im Alter über 65 Jahre in Minijobs beschäftigt. Zum selben Stichtag fünf Jahre zuvor waren es 7687 gewesen – seither gab es also eine Steigerung von 10,8 Prozent. Unter den Minijobbern sind den Angaben zufolge etwas mehr Frauen (4679) als Männer (4171). Dabei bekommen die Frauen im Schnitt sogar deutlich weniger Rente: 730 Euro im Monat; bei Männern sind es rund 1000 Euro.

„Die Rentenkürzungsprogramme der vergangenen Jahre produzieren Altersarmut“, sagt die DGB-Stadtverbandsvorsitzende Sigrid Wolf: „Schon heute sind viele Rentnerinnen und Rentner gezwungen dazuzuverdienen. Die Frage ist, wie lange die Menschen das durchhalten. Bis 69, 73 oder 78?“ Sicher sei jedenfalls, dass irgendwann Schluss sei mit dem Minijob und die Rente dann weiter auf Niedrigniveau verbleibe: „Die Lösung der Rentenfrage kann folglich nicht im dauerhaften Hinzuverdienen von Ruheständlern liegen, die ihr Arbeitsleben hinter sich haben.‘‘

Der DGB beklagt, dass das Rentenniveau von 53 Prozent des Durchschnittslohns im Jahr 2000 inzwischen auf 48 Prozent gesunken ist und noch weiter sinken soll. Diese Politik führe zu Altersarmut, beklagte Wolf.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort