Düsseldorf Viele Lehrerstellen bleiben weiter unbesetzt

Düsseldorf · Zum Jahresanfang wurden in Düsseldorf 120 Lehrerstellen ausgeschrieben, bis Mitte Februar blieben 78, also 65 Prozent, davon unbesetzt. Dies geht aus der Antwort der Düsseldorfer Bezirksregierung auf eine Anfrage des Jugendrates hervor.

Der Sprecher des Gremiums, Lukas Mielczarek, nennt den Mangel an Bewerbern "sehr bedauerlich". Die Landesregierung sei nun in der Pflicht, endlich durchgreifende Maßnahmen auf den Weg zu bringen, "um die Zahl der unbesetzten Stellen abzubauen und dem Lehrermangel entgegenzuwirken".

Während die Stellen für Düsseldorfer Gymnasien vollständig besetzt wurden, blieben auf Grund- und Hauptschulen drei Viertel bzw. zwei Drittel vakant. Besonders wenige Stellen wurden an den Förder- und den Gesamtschulen besetzt. In den ersten Wochen des Jahres wurden elf beziehungsweise 13 Prozent der benötigten Lehrer eingestellt.

Die Bezirksregierung betont auf Anfrage, dass die an den Jugendrat übermittelten Zahlen von Februar nicht repräsentativ für das ganze Jahr seien. Referendariate endeten nicht zum Jahresanfang, so dass sich in dieser Phase grundsätzlich nur wenige Nachwuchs-Pädagogen bewerben würden.

Das Schulministerium des Landes beschäftigt sich mit dem Lehrermangel und macht seit ein paar Wochen mit einer Werbekampagne auf den Lehrerberuf aufmerksam. Geplant sind unter anderem neue Studienplätze und die Öffnung für Seiteneinsteiger, um vorhandene Stellen besser zu besetzen. Nach einer aktuellen Prognose des Ministeriums muss in den nächsten 20 Jahren das Gros der vorhandenen Stellen neu besetzt werden.

Was auf dem Papier nur blanke Zahlen sind, wirke sich im Schulalltag konkret aus, sagt Mielczarek: "Am Ende leiden die Schüler an nicht erteilten Unterrichtsstunden und fachfremder Vertretung. Dabei haben die Schüler - egal welcher Schulform - ein Recht auf gute Bildung. Und nicht nur jene, die es auf das Gymnasium geschafft haben."

(RP)
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