Postkartenansichten Viele Grüße aus Düsseldorf

Düsseldorf · E-Mail und SMS machen es ihnen schwer, doch totzukriegen sind Postkarten nicht. Ein Überblick über das Angebot in Buchhandlungen, an Kiosken und Souvenir-Läden zeigt: Welche Postkarte schön ist, ist wie so oft Ansichts-Sache.

Schön-schreckliche Grüße aus Düsseldorf
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"Grüße aus Düsseldorf" steht auf der Postkarte - und zu sehen sind Pyramiden, davor vier Kamele. Wer wo auch immer auf dieser Welt diese Postkarte erhält und den bedeutenden Kulturschätzen der NRW-Landeshauptstadt einen Besuch abstatten will, muss erkennen: Pyramiden gibt es hier nicht mal an heißen Sommertagen als Fata Morgana.

Die Macher von Postkarten schrecken vor wenigen Gags zurück, gelungenen und total missglückten. Schließlich gilt es in Zeiten von SMS und E-Mail, ein aussterbendes Kommunikations-Medium vor dem Untergang zu retten. Weniger groß dürfte die Enttäuschung bei demjenigen sein, der eine andere Karte im Briefkasten findet: mit dem Motiv eines von Palmen gesäumten Rheinufers vor der Altstadt-Kulisse. "Palma de D'dorf" heißt das Ganze dann.

Und so weit her ist es mit dem Ballermann-Image der Altstadt ja nun auch nicht. Mit einem anderen Klischee spielt wieder eine andere Postkarte: Düsseldorf als Stadt des Luxus und des Protzens. Es zeigt eine nachempfunde Monopoly-Spielfläche, die Königsallee als Pendant zur Schlossallee und daneben als Ereignisfeld "Luxussteuer". Ein mit einem Diamanten besetzter Ring darf nicht fehlen.

Auch das gibt's: eine schwarze Karte mit dem Gruß "Düsseldorf bei Nacht"; eine als Ortsschild getarnte Karte "Düsseldorf statt Köln"; die unvermeidlichen Hafenansichten mit Rheinturm (und Puschi-Wölkchen); eine Karte, die das zerbombte Düsseldorf im Jahr 1945 zeigt (eher etwas als Einladung zum Veteranen-Treffen). Für Lokalpatrioten empfiehlt sich die Herzchen-Karte: "I love Düsseldorf" - weil wir ja very international sind.

(RP)
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