Bürger in Düsseldorf beteiligen sich Viel Interesse an Blitzer-Aktion

Düsseldorf · Knapp 150 Bürger schlugen der Polizei vor, wo sie kontrollieren soll. Auch bei unserer Redaktion gingen viele weitere Ideen ein. Am meisten genannt wurden drei große Verkehrsachsen. Aber auch über Raser in 30er-Zonen regen sich viele auf.

Wenn es nach dem Willen der Bürger geht, soll die Polizei mehr auf großen Verkehrsadern blitzen. Das ist das Zwischenergebnis nach dem ersten von zwei Tagen, an denen die Düsseldorfer Polizei Vorschläge von Bürgern annimmt, wo sie künftig häufiger ihre Laser-Geräte einsetzen soll. Münsterstraße, Adlerstraße und Prinz-Georg-Straße wurden am meisten genannt - alles drei vielbefahrene Pendler-Straßen, auf denen nach Ansicht der Anrufer und E-Mail-Schreiber zu viel zu schnell gefahren wird.

Am 3. Juli will die Polizei bei der zweiten Ausgabe des 24-Stunden-Blitz-Marathons an einigen der von den Bürgern vorgeschlagenen Stellen blitzen. Wer will, kann dann bei der Geschwindigkeitsüberwachung sogar zuschauen - so wollen die Ordnungshüter in ganz NRW für das Thema sensibilisieren. Wie das Zuschauen in Düsseldorf organisiert wird, will die Polizei noch bekanntgeben.

Die Düsseldorfer Polizei zeigte sich über die Beteiligung am ersten Tag zufrieden. Kreuz und quer durch die Stadt seien Straßen vorgeschlagen worden, sagt Sprecher André Hartwich. "Die Aktion kommt bei den Leuten an, weil sie sich eingebunden fühlen." Auch heute nimmt die Polizei von 7 bis 18 Uhr Vorschläge entgegen.

Die öffentlichkeitswirksame Aktion, die Teil einer langfristigen Kampagne zur Verhütung von Verkehrsunfällen ist, wird durch einen Erlass des Innenministers möglich: Anders als früher darf die Polizei heute selbst entscheiden, wo sie ihre Blitzer aufstellt. Sie muss - anders als das städtische Ordnungsamt - nicht mehr nachweisen, dass es sich um eine besonders unfallträchtige oder gefährliche Stelle handelt. Wie die Polizei nach der Aktion am 3. Juli mit den Bürgervorschlägen weiter verfahren wird, ist noch nicht klar. "Wir werden sie auf jeden Fall sorgfältig prüfen", sagt Sprecher Hartwich. An vielen der häufig genannten Stellen würde die Polizei aber ohnehin regelmäßig die Geschwindigkeit kontrollieren.

Auch viele Leser der Rheinischen Post ärgern sich über Raser: Gestern gingen auch bei der RP wieder per Mail und Telefon viele Anregungen für Kontrollen ein. Ein besonderes Ärgernis stellt demnach für viele das Rasen durch Tempo-30-Zonen dar, besonders in der Nähe von Schulen und Kindertagesstätten oder an schlecht einsichtigen Stellen - viele, die ihre Vorschläge geschickt haben, wünschen sich dort mehr Überwachung. Insgesamt stößt die Aktion der Polizei auf ein sehr positives Echo.

Wer der Polizei einen Vorschlag machen will, wo sie am 3. Juli blitzen soll, kann die Ordnungshüter noch heute von 7 bis 18 Uhr unter Telefon 0211 870 5555 oder per E-Mail an die Adresse Blitzmarathon.Duesseldorf@polizei.nrw.de erreichen.

(ila)
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