Scheinemann Als Kind bin ich mit meinen Eltern häufiger im Nordpark spazieren gegangen. Noch immer zählt die Engländerwiese zu meinen Lieblingsplätzen im Stadtteil.

Viele Bewohner kennen die Grenzen zwischen Golzheim, Derendorf und Pempelfort nicht. Seit wann wissen Sie, wie sie verlaufen?

Scheinemann Das kam erst relativ spät. Als ich vor 15 Jahren für den Seniorenbeirat angetreten bin, musste ich erst mal genau die Karte studieren. Aber es stimmt schon: Viele wissen nicht genau, in welchem Stadtteil sie wohnen.

Was schätzen sie besonders an Golzheim?

Scheinemann Es gibt in Golzheim viel Grün und einige schöne Gebäude. Außerdem ist die Anbindung an die Innenstadt sehr gut. Noch ist es einer der schönsten Stadtteile Düsseldorfs.

Warum sagen Sie "noch"?

Scheinemann Früher, in den 60er und 70er Jahren, war Golzheim ein reiner Wohnstadtteil. In den vergangenen Jahren haben immer mehr Unternehmen Büros errichtet. Das verändert den Stadtteil enorm. Nicht zuletzt die Mieten sind stark angestiegen, was manche ältere Menschen schon dazu gebracht hat, wegzuziehen.

Was würden Sie sich für den Stadtteil wünschen?

Scheinemann Was fehlt, sind Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf. Für ältere Menschen ist es teilweise schwierig, zum Einkaufen zur Nordstraße zu fahren. Der Verkehrslärm und die Parkplatznot sind weitere Probleme.

Und dennoch ist Golzheim als Wohnort gefragt. Wen zieht es in den Stadtteil?

Scheinemann Golzheim ist allgemein beliebt bei Menschen mit höherem Bildungsniveau und Einkommen. Obwohl der Altersdurchschnitt eher hoch ist, kommen zunehmend auch junge Familien in den Stadtteil. Viele von ihnen wohnen in der renovierten Engländersiedlung an der Theodor-Mommsen-Straße.