Täter sind noch unbekannt Videokameras zerstört

Düsseldorf · Gut eine Woche nachdem die Videoüberwachung am Hellerhofer S-Bahnhof "scharf" gestellt wurde, sind die Kameras von Unbekannten zerstört worden. Bahn und Ordnungsbehörde wollen das "Sicherheitssystem" verbessern.

 Mehr Sicherheitskräfte sind jetzt in den S-Bahnen unterwegs.

Mehr Sicherheitskräfte sind jetzt in den S-Bahnen unterwegs.

Foto: RP/Göttert

Rudi Meyer aus Hellerhof hat es sofort bemerkt, als er gegen 11.30 Uhr mit der S-Bahn von "seiner" Haltestelle in die Innenstadt fahren wollte: "Die beiden Überwachungs-Kameras sind kaputt, bei einer hängt sogar das Objektiv heraus", meldete der RP-Leser sich gestern in der Redaktion.

Am 9. Mai war die Überwachungsanlage mit "großem Bahnhof" in Betrieb genommen worden, als Startschuss für die Installation weiterer Anlagen (siehe Info). Dabei herrschte weithin Zuversicht, dass nun ein dringliches Sicherheitsproblem gelöst war. Ordnungsdezernent Werner Leonardt hatte sich nochmals ausdrücklich als "großer Fan der Videoüberwachung" geoutet, Bezirksvorsteher Klaus Mauersberger war sicher, dass es Schmierereien am Hellerhofer Bahnhof künftig nicht mehr geben werde, und Bahnhofsmanager Jörg Seelmeyer blickte bereits weiter nach vorn: "Von mir aus können wir alle Bahnhöfe überwachen."

Gut eine Woche später sind diese Pläne Makulatur. "Wir werden nicht klein beigeben", hieß es zwar gestern aus dem Ordnungsdezernat. In Gesprächen mit der Bahn sollen nun neue technische Sicherungsmöglichkeite für die Kameras ausgelotet werden. Da solche Lösungen aber teurer würden, könnte sich der Zeitplan für die Ausstattung der bisher vorgesehenen Stationen verschieben, verlautete aus dem Büro von Werner Leonardt.

Dass die Videokameras in Hellerhof seit vielen Stunden außer Funktion sind, war gestern morgen bei der der Deutschen Bahn offenbar noch nicht bekannt. "Es ist nicht so, dass ein Licht aufblinkt oder eine Sirene tutet, wenn eine Kamera ausfällt", erklärte Pressesprecher Gerd Felser. "Das passiert nur, wenn der Notruf betätigt wird." Felser zufolge werden die Kameras "unregelmäßig aufgeschaltet", das Geschehen auf dem Bahnsteig sei nicht ständig im Blick des Sicherheitspersonals der Leitstelle.

Die Bahn habe Strafanzeige bei der Bundespolizei gestellt. Die will jetzt das Filmmaterial auswerten. Was darauf zu sehen ist und ob es bei der Ermittlung der Täter überhaupt helfen kann, war gestern noch unklar. "Wir halten für wahrscheinlich, dass die Kameras durch gezielte Steinwürfe zerstört wurden", sagt Stefan Beckmann, Sprecher der Bundespolizei. Denkbar sei auch, dass die in zirka drei Meter Höhe ungeschützt aufgehängten Kameras mit Hilfe einer Eisenstange eingeschlagen wurden. Dagegen gebe es künftig eine einfache Lösung, so Felser: Die Kameras an einem höheren Punkt, etwa einem Oberleitungsmast zu installieren.

40 000 Euro hatte die Stadt sich die Installation der Kameras und einer Notrufsäule allein in Hellerhof kosten lassen. Nach der Installation plant die Bahn den gesicherten Haltepunkt umfassend zu sanieren. Unter anderem sollen alle beschädigten Teile ersetzt werden.

(RP)
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