Düsseldorf Verwaltungsrat wählt Göbel zur Chefin der Stadtsparkasse
Düsseldorf · Der Verwaltungsrat der Stadtsparkasse hat Karin-Brigitte Göbel zur neuen Vorstandsvorsitzenden bestellt. Sie wird zum 1. Januar 2017 ihr neues Amt antreten, wie die Sparkasse mitteilt. Göbel ist seit 2009 Mitglied des Vorstands der Stadtsparkasse und verantwortet seitdem die Ressorts für das Firmenkundengeschäft, das gewerbliche Immobiliengeschäft, das Kapitalmarktgeschäft und zusätzlich seit 2014 den Geschäftsbereich Private Banking. Nach Informationen unserer Redaktion erhielt Göbel in geheimer Wahl 13 Ja-Stimmen. Es gab eine Gegenstimme, zudem verließ ein Arbeitnehmervertreter den Raum vor der Wahl. Es gab in der Sitzung einen Disput um die Frage, für welche Zeit Göbel gewählt ist. Manche meinten, für fünf Jahre. Da aber ihr Vorstandsvertrag nur noch eineinhalb Jahre läuft, gilt auch der Vorstandsvorsitz nur für diese Zeit.
Der aktuelle Amtsinhaber Arndt Hallmann scheidet zum Jahresende aus. Hallmann war viereinhalb Jahre im Amt. In einer Mitteilung heißt es: "Trotz schwieriger Rahmenbedingungen ist in dieser Zeit die Stadtsparkasse Düsseldorf gut aufgestellt worden. Dies spiegelt sich insbesondere wider in einer guten Ertragslage, einer geringen Risikovorsorge für das Kreditgeschäft und einer hohen Eigenkapitalquote."
Genau an dieser Risikovorsorge und der Höhe des Eigenkapitals war Hallmann gescheitert. Eineinhalb Jahre stritt der Banker erbittert mit Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) darüber, ob der Verwaltungsrat an der Entscheidung beteiligt wird, wie ein außerordentlich hoher Gewinn verwendet wird. Geisel verlangte zu Beginn 26 Millionen Euro des Gewinns von 2014, sollte aber nur gut drei Millionen Euro erhalten. Der Streit erregte als Präzedenzfall bundesweites Aufsehen. Kritiker befürchten, dass es zu zunehmender Selbstbedienungsmentalität in klammen Kommunen kommen könnte.
