Nach vereiteltem Anschlag in USA Verstärkte Sicherheitskontrollen am Flughafen

Reisende, die in den kommenden Tagen vom Düsseldorfer Flughafen in die USA reisen wollen, müssen sich auf längere Wartezeiten einrichten. Die Bundespolizei verschärft die Handgepäck- und Personenkontrollen für Reisende.

"Wir haben die Kontrollen nach dem Vorfall an Bord der Delta-Maschine noch einmal intensiviert", sagt Frank Schürmann. Der verantwortliche Dienstgruppenleiter bei der Bundespolizei empfiehlt allen Passagieren, die in die USA fliegen, eine halbe Stunde früher am Flughafen zu sein als sonst üblich.

Am Freitag hatte der 23-jährige Nigerianer Umar Farouk Abdulmutallab kurz vor der Landung in Detroit versucht, einen Airbus der Northwest Airlines in die Luft zu sprengen. Er gab an, im Auftrag des Terrornetzwerks Al Qaida zu handeln. Der Mann wurde von Mitreisenden überwältigt und festgenommen.

Drei bis fünf Flüge starten täglich vom Düsseldorf Airport zu Destinationen in den USA. "Wer zwei Stunden vor dem Abflug da ist, wird auf keinen Fall Probleme bekommen", sagte Flughafensprecher Christian Witt am Montag. Zwischen dem 24. Dezember und 6. Januar rechnet Witt mit rund 430.000 Passagieren. Das sind etwa fünf Prozent mehr Fluggäste als noch im Vorjahreszeitraum.

"Wir haben unsere ohnehin strengen Kontrollen bei Reisen in die USA weiter verschärft", sagte ein Sprecher der Bundespolizei in Sankt Augustin. So fänden Leibesvisitationen von Passagieren nicht mehr nur stichprobenartig, sondern durchgängig statt. Mehr Bundespolizisten als üblich seien allerdings nicht im Einsatz, sagte der Sprecher.

Verständnis für verstärkte Kontrollen

Für längere Wartezeiten aufgrund von verstärkten Kontrollen hatten viele Reisende Verständnis. "Dieser Vorfall führt wieder vor Augen, dass es keine absolute Sicherheit gibt", sagt Heinrich Henin. Der Dortmunder und seine Frau Rita flogen gestern von Düsseldorf nach Wien. Sie würden sich in ganz Europa noch strengere Kontrollen wünschen. "Wir waren schon häufig in den USA, durch die umfangreichen Kontrollen dort fühlt man sich sicherer."

Auch Joachim, Antje, Niklas (13) und Hanna (11) Rotering aus Düsseldorf war es vor ihrem Flug nach München "ein bisschen flau im Bauch", wie Mutter Antje sagte. "Wir haben gerade im Taxi über die Sache gesprochen. Die Kinder sind etwas verunsichert", sagt die 45-Jährige. "Es macht einen stutzig, dass es immer wieder Menschen gelingt, etwas an Bord zu schmuggeln."

Ähnlich denkt Susanne Schade über die Vorfälle in Detroit: "Es ist unmöglich, dass dieser Sprengstoff nicht gefunden wurde." Die 70-Jährige plädiert ebenfalls für konsequentere Kontrollen. "Angst habe ich aber nicht vor meinem Flug nach Spanien."

Zu diesem Zeitpunkt hatte Tatjana Jansen ihre lange Reise schon hinter sich. Die 20-Jährige war von Kasachstan über Amsterdam nach Düsseldorf geflogen. "Die Kontrollen in Amsterdam waren verstärkt. Sie haben Handgepäck nach dem Durchleuchten noch mal kontrolliert und Pässe genau überprüft."

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