Lokal in der Innenstadt Verrußte Speisen serviert: Betreiber vor Gericht

Düsseldorf · Der 28-jährige Betriebsleiter eines asiatischen Lokals in der Altstadt steht nach einem Feuer in seiner Lokal-Küche demnächst wegen Verstoßes gegen das Lebensmittelgesetz vor dem Amtsgericht. Per Strafbefehl waren 1500 Euro gegen ihn verhängt worden, weil er am Tag nach einem Schwelbrand angeblich auch stark verrußte Speisen seinen Gästen servieren ließ.

Dagegen war kurz vor Weihnachten 2011 das Amt für Verbraucherschutz eingeschritten. Per Einspruch wehrt sich der Betriebsleiter nun gegen die Geldstrafe. Verhandlungstermin ist der 10. Oktober.

Ein Plastikmülleimer, der spätabends unachtsam auf dem Herd bei einer so genannten Steuerflamme abgestellt worden war, schmolz damals unter starker Rauchentwicklung und verursachte einen Schwelbrand in der Lokalküche. Der Sachschaden blieb gering. Am nächsten Tag kontrollierten Amtsmitarbeiter das Lokal und stellten weiterhin deutlichen Brandgeruch fest. Dennoch wurden Gäste mit Nahrungsmitteln bedient, die auch während des Schwelbrandes offen in der Küche gelagert worden waren. Da bei einem Brand eine Vielzahl giftiger Dämpfe und Stäube entstehen können, die auch als krebserregend gelten, schritten die Amtsprüfer sofort ein. Verbrauch und Verkauf von offen gelagerten Lebensmitteln, die möglicherweise kontaminiert waren, wurden in dem Lokal untersagt, die Vernichtung der Zutaten angeordnet. Die Lokalbetreiber mussten Küche und Spülküche einer Grundreinigung unterziehen.

Laut Lebensmittelgesetz dürfen (zum Beispiel durch Brandfolgen) belastete Nahrungsmittel nicht mehr angeboten werden, wenn sie für den menschlichen Verzehr womöglich unbrauchbar sind. Dass der Lokalbetrieb aber direkt nach dem Brand fortgesetzt wurde, brachte den Betriebsleiter ins Visier der Justiz. Bei einem anderen Brand im August 2012 in der Küche desselben Lokals hatten die Mitarbeiter dann viel umsichtiger reagiert, hatten die Gäste evakuiert und die brennende Fritteuse bis zum Eintreffen der Feuerwehr abgedeckt. Ein Mitarbeiter, der zu viel Rauch eingeatmet hatte, musste kurzzeitig in einer Klinik behandelt werden.

(RP)
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