Zu Gast in ZDF-Talksendung Verona Pooth liebt ihren Franjo wirklich

Verona ist eben ein absoluter Profi – sie weiß, wie sie die Medien nutzen kann. Ihr Ehemann Franjo Pooth steckt in einer tiefen finanziellen Krise, am Morgen erst waren Ermittler in ihrer Wohnung, haben alles durchsucht – und Verona sitzt am Donnerstagabend bei Johannes B. Kerner im ZDF und redet vor der Kamera über ihre Gefühle.

Verona Pooth bei Kerner
10 Bilder

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Verona ist eben ein absoluter Profi — sie weiß, wie sie die Medien nutzen kann. Ihr Ehemann Franjo Pooth steckt in einer tiefen finanziellen Krise, am Morgen erst waren Ermittler in ihrer Wohnung, haben alles durchsucht — und Verona sitzt am Donnerstagabend bei Johannes B. Kerner im ZDF und redet vor der Kamera über ihre Gefühle.

Goldbrauner Teint, hellbraunes kurzes Kleid, die Haare aufwändig hochgesteckt, stark geschminkt — von weitem sieht Verona gut erholt und fast sommerlich aus. Doch bei der ersten Nahaufnahme wird die Anspannung in ihrem Gesicht deutlich. Und kaum darf sie reden, sprudelt es aus ihr heraus, noch viel schneller, als sie ohnehin schon spricht.

Als hätte jemand in Frage gestellt, dass Verona ihren Franjo liebt, nutzt sie jede Gelegenheit, das zu betonen. Mindestens fünfmal kommt das Wort "Liebe" über ihre Lippen. Doch sie ist bei Kerner zu Gast — natürlich geht es noch viel häufiger um Gefühle. Verona versteht es, in jeder Antwort, die sie auf die vorsichtigen Fragen des Talkmasters gibt, über ihre und Franjos Emotionen zu sprechen. Und so erfahren wir sehr häufig, dass es Franjo sehr schlecht geht, dass er nervös ist, dass er ruhelos in der Wohnung herumläuft.

Und dass Verona geschockt und traurig ist. Geschockt, dass der sonst immer positive Franjo nun am Boden ist. Traurig darüber, dass ein enger Freund Geheimnisse verraten hat. Trotzdem ist sie den Tränen nicht einmal nahe. Ganz der Profi weiß sie, dass Tränen in dieser Situation falsch wirken könnten — weinen könnte einer Beichte gleich kommen oder sie als Opfer darstellen. Doch Verona will nicht beichten, ein Opfer will sie auch nicht sein. Sie will tough sein, die liebende Ehefrau, die zu ihrem Mann steht und die sich nicht unterkriegen lässt — die aber auch nichts weiß. Und das gelingt ihr.

"Ganz normale Insolvenz"

Natürlich sagt sie nichts zu den Vorwürfen, dass ihr Mann den Konkurs der Firma verschleppt und Düsseldorfer Bankenchefs bestochen haben soll. Natürlich betont sie, dass es sich um eine normale Insolvenz handelt — wie sie zehntausende Deutsche selbst im Jahr erleben. Und natürlich macht sie klar, dass Franjo ein grundehrlicher Mensch ist, der nie kriminell gehandelt hat, nie kriminell handelt und nie kriminell handeln wird. Er habe einfach unternehmerische Fehler gemacht. Sie erzählt auch, dass sie auf dem Weg zum Flughafen gewesen sei, als sie erfahren habe, dass ihre Privatwohnung durchsucht wird und dass sie froh sei, dass ihr Sohn Diego noch so klein ist und dass sich ihre Schwiegereltern wunderbar um den Vierjährigen kümmern würden.

Sie vermeidet es, auf die Medien zu schimpfen und betont stattdessen, dass sie nunmal in der Öffentlichkeit stehe, den Medien viel zu verdanken habe. Daher sei doch klar, dass nun eben auch jetzt ausführlich berichtet werde: "Wer sein Leben so frei vor den Medien ausbreitet wie wir, der muss da durch." Eine Sache habe sie aber in ihrer 19-jährigen Karriere gelernt: "Nichts ist älter als die Bildzeitung von gestern."

Herr "Postwinkel"?

Und damit auch jeder weiß, dass Verona noch immer Verona ist, leistet sie sich einen grandiosen Versprecher: "Wir haben bis heute jeden Euro versteuert. Und ich verstehe es nicht, dass Herr Postwinkel und Franjo da einfach auf eine Stufe gestellt werden." Johannes B. Kerner ist sofort zur Stelle, um den Versprecher klar zu stellen: "Du meinst Herrn Zumwinkel von der Post, oder?" Danke, Herr Kerner, hätte ansonsten auch niemand verstanden.

Das ZDF gibt Verona viel Zeit zum Reden: 37 Minuten hat sie für das laut Ankündigung "erste ausführliche Interview seit der finanziellen Krise ihres Mannes", die anderen Talkgäste an diesem Abend müssen warten. Diese 37 Minuten nutzt sie ausgezeichnet. Und als sich Johannes B. Kerner bei ihr für das Gespräch bedankt, sieht man ihr die Erleichterung an, dass sie es nun hinter sich hat. Doch ein strahlendes Verona-Lachen sieht anders aus.

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