Name und Nachricht ...verlässt das Presseamt

Düsseldorf · Kerstin Jäckel-Engstfeld war ganz nah dran, als Thomas Geisel 2014 seinen Siegeszug ins Rathaus antrat. Nach dem ersten Wahlgang stand die Journalistin der Bild-Zeitung am späteren Abend dabei und fotografierte die Szene, als die damalige Ministerpräsidentin Hannelore Kraft den Bald-Oberbürgermeister herzte. Als Jäckel kurz darauf Leiterin des Düsseldorfer Amtes für Kommunikation wurde, war das keine so große Überraschung mehr. Jetzt ist das Miteinander vorbei: Gestern hat sie dem Oberbürgermeister ihre Kündigung übergeben.

Name und Nachricht: ...verlässt das Presseamt
Foto: Bretz Andreas

Was steckt dahinter? Jäckel-Engstfeld war zuletzt in die Kritik geraten, beklagt aber ihrerseits Defizite in der Zusammenarbeit. Geisel nennt sie zwar nicht persönlich, auch nicht dessen Büroleiter Jochen Wirtz oder den OB-Intimus Dieter Schneider-Bichel. Dennoch spricht Jäckel-Engstfeld auf Facebook so deutliche Worte, dass sich die zentralen Akteure angesprochen fühlen müssen. Zitat: "Die Funktion der Leitung des Amtes für Kommunikation lässt sich meines Erachtens nur ausfüllen, wenn es eine breite Vertrauensbasis, beidseitige Loyalität und Ehrlichkeit, ein kollegiales und faires Arbeitsumfeld und einen unbegrenzten Zugang zu allen Informationen gibt." Dies sei nicht mehr gegeben gewesen, daher habe sie sich zu diesem Schritt entschlossen.

Geisel war mit mehreren Projekten in schwieriges Fahrwasser geraten und hatte in der Öffentlichkeit zuletzt nicht gut ausgesehen. Dies betraf die Finanzierung der Tour de France und die zunächst abgesagte Ausstellung über den jüdischen Galeristen Max Stern, die Düsseldorf weltweit in negative Schlagzeilen brachte. Offenbar soll es nun einen Neuanfang in der Kommunikation des Rathauses geben. Jäckel-Engstfeld will sich ihrerseits neu orientieren. Uwe-Jens Ruhnau

(RP)
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