Berliner Allee in Düsseldorf Verkehrschaos in der Innenstadt

Düsseldorf · Die Sperrung der Berliner Allee und der Haltestelle "Jan-Wellem-Platz" führten vor allem im Berufsverkehr zu langen Staus. Besonders arg erwischte es die Rheinbahn: Unfälle und Sturmschäden legten zentrale Strecken lahm.

Da staute es sich bis weit hinein in die Berliner Allee: Weil im Baustellen-Bereich des Kö-Bogens und der Wehrhahn-Linie die Durchfahrt gesperrt und nur noch der Tunnel offen war, mussten Autofahrer sich in Geduld üben.

Da staute es sich bis weit hinein in die Berliner Allee: Weil im Baustellen-Bereich des Kö-Bogens und der Wehrhahn-Linie die Durchfahrt gesperrt und nur noch der Tunnel offen war, mussten Autofahrer sich in Geduld üben.

Foto: Andreas Endermann

Die Sperrungen für die Großbaustelle am Kö-Bogen haben Auto-, Bus- und Bahnfahrern am ersten Tag viel Geduld abverlangt. Vor allem im Berufsverkehr bildeten sich lange Staus. Insbesondere im Nord-West-Tunnel am Kö-Bogen bewegte sich der Verkehr zeitweise kaum noch. Auch auf der Heinrich-Heine-Allee und der Maximilan-Weyhe-Allee ging es kaum noch voran — auch, weil Autofahrer immer wieder die Kreuzung versperrten, anstatt an der Ampel zu warten.

Einen schlechten Tag erwischte die Rheinbahn. Weil die Haltestelle "Jan-Wellem-Platz" bis Sonntag gesperrt ist, müssen sechs Straßenbahnlinien über den Hauptbahnhof umgeleitet werden, wodurch die Bahnen auf dieser Strecke in sehr enger Taktung fahren. Bereits der starke Autoverkehr sorgte auch bei den Straßenbahnen immer wieder für Verzögerungen, in der Ballungszeit am Morgen standen die Bahnen auf der Graf-Adolf-Straße in einer langen Schlange.

Auf dieser und anderen Strecken kam es später zusätzlich zu mehreren Zwischenfällen, die zu massiven Verspätungen führten. Gegen halb zehn am Morgen kollidierten am Staufenplatz (Grafenberg) ein Auto und eine Bahn, weshalb die Bahnen in beiden Fahrtrichtungen eine halbe Stunde standen. Zur Unfallursache konnte die Polizei noch keine Angaben machen. Am Mittag sorgte dann der Sturm für weitere Probleme: An der Helmholtzstraße (Friedrichstadt) drohte gegen 13 Uhr ein Schornstein abzurutschen. Die Feuerwehr musste den Bereich großräumig sichern — und Züge von fünf Rheinbahnlinien mussten für 30 Minuten warten. Zudem stürzte der Wind Bauzäune an der Prinzenallee (Lörick), am Kirchplatz (Friedrichstadt) und auf der Baustelle am Jan-Wellem-Platz auf Schienen. Ein Verkehrsmeister der Rheinbahn brauchte fast eine Stunde, bis er am Kirchplatz helfen konnte — er stand mit seinem Auto im Stau.

Im Amt für Verkehrsmanagement, das die Umleitungen für den Autoverkehr organisiert, war man mit dem Tag eins der Großsperrung dennoch zufrieden. "Der Verkehr lief zähflüssig, aber er lief", sagte Leiterin Andrea Blome.

Dass eine solche Großsperrung an einem Wochentag startet, ist eine Ausnahme. In der Regel wird für die seit Jahren andauernden Arbeiten an Tunneln und U-Bahn nur am Wochenende gesperrt. An Samstag und Sonntag bilden sich wegen des geringeren Verkehrsaufkommens weniger Staus — darauf hoffen alle Beteiligten auch für dieses Wochenende. In nördlicher Richtung wird die Berliner Allee am Montag um 7 Uhr wieder freigegeben, in südlicher Richtung soll die Sperrung erst in einer Woche am 15. Februar enden. In dieser Zeit wird die Interimsstraße auf der Berliner Allee nach Osten verlegt. Der Verkehr soll über die neue Strecke aber wieder so geführt werden, wie Autofahrer es von der bisherigen Interimsstraße kennen. Blome geht fest davon aus, dass der Zeitplan eingehalten wird. "Solche Arbeiten sind bislang immer im Zeitplan erledigt worden."

Obwohl Rheinbahn und Stadt seit langem über die Sperrung informiert hatten, waren offenbar viele Menschen überrascht: Auf der ausgeschilderten Umleitung in Richtung Norden ab dem Ernst-Reuter-Platz über Ost- und Jacobistraße war deutlich besseres Durchkommen, offenbar blieben viele Autofahrer auf der Berliner Allee, um vor der Sperrung durch den neuen Tunnel abzubiegen — und standen im Stau. An der gesperrten Haltestelle Jan-Wellem-Platz rätselten derweil viele Bahnfahrer, wie sie ihr Ziel erreichen konnten — obwohl dort Infotafeln standen. "Wir werden ständig nach dem Weg gefragt", sagte der Mitarbeiter einer Security-Firma, der dort die Baustelle bewachte.

(RP)
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