Verkehrsverstöße 2022 in Düsseldorf Mehr als 13.000 Rotlichtsünder an einer einzigen Ampel erwischt

Düsseldorf · Fast eine halbe Million Autofahrer in Düsseldorf haben ihr Fahrzeug im vergangenen Jahr verbotswidrig geparkt, mehr als 250.000 haben das Gaspedal zu kräftig getreten. Die Einnahmen durch Bußgelder haben sich fast verdoppelt. Die Zahlen im Überblick.

 Ein Fahrzeug parkt auf der Friedrichstraße in zweiter Reihe und teilweise auf dem Radweg.

Ein Fahrzeug parkt auf der Friedrichstraße in zweiter Reihe und teilweise auf dem Radweg.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

In Sachen Verkehrsverstößen ist bei den Autofahrern in Düsseldorf keine Besserung festzustellen. Die Zahl festgestellter Verstöße bleibt auf einem hohen Niveau. 490.101 Falschparker und 261.767 Temposünder wurden 2022 ertappt – 2021 waren es 494.603 Falschparker und 228.929 Tempoverstöße.

Die deutlich höheren Strafen für Verkehrssünder, die durch die Änderungen im Bußgeldkatalog im November 2021 in Kraft getreten sind, sorgen noch nicht für einen positiven Effekt. Bedeutet für die Stadt: Die Summe der eingenommenen Bußgelder ist kräftig gestiegen, auf mehr als 30 Millionen Euro, im Vorjahr waren es rund 17 Millionen Euro.

Grund für diesen Sprung sind zum einen gestiegene Fallzahlen bei der Rotlicht- und Geschwindigkeitsüberwachung und zum anderen die deutliche Erhöhung vieler Bußgelder. Die Einnahmen aus Bußgeldern fließen in den allgemeinen städtischen Haushalt. Ihnen stehen geplante Ausgaben für Personal und Material in einer Höhe von rund 14,8 Millionen Euro gegenüber.

Geschwindigkeitsüberwachung Insgesamt 261.767 Autofahrer fuhren im vergangenen Jahr im Stadtgebiet zu schnell (2021: 228.929). Im Rheinufertunnel wurden die meisten Verstöße registriert, nämlich 98.872. Trauriger Spitzenreiter war ein Autofahrer, der im Mai mit 152 statt der erlaubten 60 Kilometer pro Stunde durch den Tunnel raste.

Auf der A44 wurden 37.073 Verstöße registriert (2021: 0 wegen Bauarbeiten). Die höchste gemessene Geschwindigkeit wurde im September 2022 mit 224 statt der erlaubten 100 km/h festgestellt.

Mit mobilen Messgeräten wurden im Stadtgebiet – etwa an Schulwegen, vor Senioreneinrichtungen und Krankenhäusern – 96.119 Verkehrssünder ertappt, die zu schnell unterwegs waren.

Rotlichtüberwachung Wegen Missachtens einer roten Ampel wurden im vergangenen Jahr 13.606 Bußgeldverfahren eingeleitet (Vorjahr: 8287). Dabei wurden fast alle Verstöße an den Ampeln am „Nordstern“ festgestellt, wo 13.259 Autofahrer (Vorjahr: 7961) bei Rotlicht fuhren.

Ruhender Verkehr 2022 wurden vom Ordnungsamt insgesamt 490.101 Halt- und Parkverstöße mit Verwarn- oder Bußgeldern geahndet (2021: 494.603). 74.259 (2021: 75.904) Fälle davon entfielen auf das verbotene Parken auf Geh- und Radwegen. 6414 Mal wurden Behindertenparkplätze missachtet (2021: 5605). Von den gesamten Verfahren wurden 31.586 (6,8 Prozent) auf Anzeigen von Bürgern eingeleitet. Damit liegen diese auf einem ähnlich hohen Niveau wie im Vorjahr (32.340).

Im ruhenden Verkehr wurde knapp die Hälfte aller Verstöße von Autofahrern mit Düsseldorfer Kennzeichen begangen (47 Prozent, 231.619). In 13.073 Fällen (2021: 10.659) mussten die verbotswidrig abgestellten Fahrzeuge abgeschleppt werden.

(csr)
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